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Rohrbomben am 1. Mai: Politischer Sprengstoff

Vor dem 1. Mai gab’s große Sorgen, nach dem 1.

Stand:

Vor dem 1. Mai gab’s große Sorgen, nach dem 1. Mai dann großen Stolz. Die coole Polizeipräsidentin und der lässige Innensenator hatten ihre Randaleabwehrpremiere gut über die Bühne gebracht. Doch leider zu cool, zu lässig, wie sich jetzt herausstellt. Sieben Rohrbomben sind am Abend des 1. Mai auf der Demostrecke aufgetaucht, jede von ihnen offenbar geeignet, Menschen schwer zu verletzen und zu töten. Die Polizei hat sie erst mal eingesammelt und Ruhe bewahrt, die Erfolgsbilanzveranstaltung am Tag darauf wurde jedenfalls nicht gestört. Erst eine Woche später erfährt die Öffentlichkeit davon, auf einer ebenfalls seltsam ruhigen Routinesitzung des Innenausschusses im Abgeordnetenhaus. Hat die Polizei ihrer Präsidentin und dem Innensenator den Fund verschwiegen – oder haben die beiden die Nachricht über den Fund verschwiegen? Das eine wäre so schlimm wie das andere. Im ersten Fall müsste man annehmen, dass die neue Führung in einer hochbrisanten Angelegenheit hintergangen wurde. Vielleicht demnächst wieder? Oder auch vorher schon? Im zweiten Fall müsste man annehmen, dass sich die neue Führung von ein paar Rohrbomben nicht gleich die gute Laune verderben lassen wollte. So oder so, Vertrauen entsteht so nicht. Margarete Koppers und Frank Henkel sind noch nicht über’n Kreuzberg. lom

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