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Meinung: Reaktion auf den Terror: Leichtfertig mit dem Krieg gespielt

Nein, dies ist kein Krieg und dies ist auch nicht 1914. Es gibt in Deutschland keine Begeisterung über denkbare Einsätze der Bundeswehr und keine nationalen Hochgefühle.

Nein, dies ist kein Krieg und dies ist auch nicht 1914. Es gibt in Deutschland keine Begeisterung über denkbare Einsätze der Bundeswehr und keine nationalen Hochgefühle. Nein, es gibt ernsthafte Sorge in einer weltpolitischen Situation, von der noch niemand sagen kann, ob und bis zu welchem Punkt sie eskaliert. Die Amerikaner jedenfalls haben, ungeachtet all dessen, was man ihnen unterstellt, bislang nichts getan, um Emotionen anzuheizen. Der Zorn, den es in den USA gibt, ist nicht angefacht. Er ist der natürliche Reflex auf ein unglaubliches Verbrechen. Europa steht bei der Bekämpfung des Terrors an der Seite Amerikas. Wer aber bei uns in diesem Zusammenhang Leidenschaften, so oder so, hochzuputschen und zu instrumentalisieren versucht, handelt leichtfertig. Auch die Medien haben hier eine besondere Verantwortung. Schlagzeilen über die angebliche Mobilisierung zehntausender Soldaten, ohne dass dies durch Fakten gedeckt wäre, sind genauso sträflich wie Berichte über den vermuteten Ablauf des Einsatzes deutscher Spezialkommandos. Sind diese Texte erfunden, ist es ein Skandal. Beruhen sie auf gewonnenen Informationen, gefährden sie das Leben der Soldaten. Wem denn, außer einem potenziellen Gegner, wäre mit der Veröffentlichung von Zeitplänen gedient?

GA

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