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Meinung: Schrauben am Boden, Airbus in der Luft

Panne bei der Generalüberholung eines Air-France-Jets in China: Außenverkleidung einer Tragfläche nicht richtig verschraubt

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Paris/Peking - Ein Airbus A-340 der französischen Fluggesellschaft Air France ist nach einer Generalüberholung in China tagelang unterwegs gewesen, obwohl an der Maschine rund 30 Schrauben fehlten. Die Schrauben hatten Wartungsarbeiter vergessen. Der vierstrahlige Airbus wurde nach Entdeckung des Mangels in Boston vorübergehend aus dem Verkehr gezogen, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP am Freitag und berief sich dabei auf einen internen Untersuchungsbericht der Airline. Den Angaben zufolge fehlten die Schrauben an der Außenverkleidung der rechten Tragfläche, als der französische Jet von einer grundlegenden Überholung im chinesischen Xiamen zurückgekehrt war.

Eine Air-France-Mitarbeiterin bestätigte den Vorfall von Anfang November, relativierte aber dessen Bedeutung. „Es war ein Teil der Verkleidung, die Sicherheit im Fluge war zu keiner Zeit gefährdet“, sagte Air-France-Managerin Anouk Faugères. Der Airbus sei einige Stunden am Boden eingehend untersucht worden und nach Befestigung der Verkleidung problemlos nach Paris geflogen. Das relativ leichte Teil habe weder zur tragenden Struktur gehört noch sei es Teil der Fahrgastzelle gewesen.

Luftfahrtexperten bestätigten diese Darstellung dem französischen Nachrichtensender BFM-TV. Sie gaben aber zu bedenken, dass sich lösende Teile an Flugzeugen immer ein Risiko darstellen, wenn sie die Maschine treffen. Auch ein Airbus-Experte sagte: „Wenn ein Teil sich löst, gibt es immer ein Risiko, dass es einen wichtigen Bestandteil des Flugzeugs beschädigt.“ Die Gewerkschaft des technischen Flugpersonals wies darauf hin, dass vor dem Airbus bereits eine Boeing 747-400 nach einer Revision im chinesischen Xiamen ebenfalls Probleme gehabt habe. Mehrere Wände waren damals mit einer brennbaren Farbe gestrichen worden. Die Maschine musste drei Wochen am Boden bleiben, damit der Schaden behoben werden konnte.

Air France sieht jedoch keinen Anlass, die Qualität der Arbeit des betroffenen Wartungsunternehmens anzuzweifeln, bei dem auch andere große internationale Unternehmen ihre Maschinen überholen ließen. Das betroffene Wartungsunternehmen Taeco in Xiamen hat in der Branche einen guten Ruf und ist auch Vertragspartner der Deutschen Lufthansa. Ein Sprecher der Lufthansa Technik in Hamburg erklärte, dort würden regelmäßig Boeing 747 überholt. Die Lufthansa sucht nun nach detaillierten Informationen zum Zwischenfall. Man sei mit dem Unternehmen laufend im engen Arbeitskontakt.

Während der Liegezeit der Jets hat die Lufthansa nach eigenen Angaben immer mehrere eigene Prüfer in der Werft, um die Arbeiten zu kontrollieren. Dies geschehe bei jedem Arbeitsschritt. Bei sicherheitsrelevanten Einheiten gebe es sogar eine dritte Kontrolle, um menschliches Versagen auszuschließen. Zu dem Einzelfall, dass bei dem Air-France-Airbus rund 30 Schrauben fehlten, wollte sich Lufthansa Technik mangels Detailkenntnis nicht äußern.

China hat sich in den vergangenen Jahren mit seinen fünf größeren Luftwerften für derartige Arbeiten als neue Drehscheibe etabliert. Sie müssen jeweils von amerikanischen, europäischen oder chinesischen Luftfahrtbehörden zertifiziert werden. dpa/AFP

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