Meinung: „Scientology hätte Anne Nicole gerettet“
Eigentlich wäre es nur ein Katzensprung für John Travolta. Die heutige Ausgabe der ZDF-Show „Wetten, dass .
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Eigentlich wäre es nur ein Katzensprung für John Travolta. Die heutige Ausgabe der ZDF-Show „Wetten, dass ...?“ findet in Freiburg statt, in der Rothaus-Arena. In Freiburg hat seit dem 16. März auch ein Scientology-Zentrum geöffnet. Wenn also Gastgeber Thomas Gottschalk die Show abpfeift, dann könnte sein Gast Travolta zu seinen Mitschwestern und Mitbrüdern rübermachen. Der Schauspieler ist bekennender Scientologe, und ein führender dazu. Auf der Mitgliederliste der Organisation wird der Mann aus Englewood/New Jersey als „OT VIII“ geführt. Im Ranking der Scientologen besitzt Travolta damit die höchste Stufe der Erkenntnis – wodurch er sich unlängst gar zur Behauptung hinreißen ließ, Skandal-Model Anne Nicole Smith würde heute noch leben, hätte sie sich nur seiner „Kirche“ hingegeben. Andere Hollywood-Größen wie Tom Cruise, Kirstie Alley, aber auch Trovaltas Frau, Kelly Preston, nehmen die bereits seit längerem in Anspruch.
Ein Scientologe zu Gast in der familienfreundlichsten aller ZDF- Shows? Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger war aufs höchste alarmiert: „Die Verteidigung unserer Grundwerte fängt mit informierter Aufmerksamkeit an. Diese erwarte ich auch von den Programmverantwortlichen im Unterhaltungsbereich.“ Die indirekte Aufforderung an das ZDF, Travolta wieder auszuladen, übergeht das ZDF – und auch wieder nicht. Programmdirektor Thomas Bellut hat sich von dessen Management zusichern lassen, dass der Schauspieler die Scientology nicht ansprechen, gleich wieder zurückfliegen – Travolta kann seine eigene Boeing steuern – und nicht ins neue Sektenzentrum pilgern werde.
Ob sich Travolta dran hält? Er ist ein sehr aktives Mitglied, er hat eine Menge seiner Millionen Dollar verloren, als er 2000 „Battlefield Earth“ auf eigenes Risiko produzierte. Der Streifen, die Verfilmung eines Sciencefiction-Buches von Scientology-Gründer L. Ron Hubbard, war ein echter Flop.
Andererseits ist der 53-Jährige ein absoluter Hollywood-Profi. Er, der mit „Saturday Night Fever“ in den 70er Jahren die Dicsowelle zum Überschwappen brachte und sich mit Quentin Tarantinos Schocker „Pulp fiction“ 1994 eine zweite Oscar-Nominierung sicherte, wird bei Gottschalk seinen neuen Film „Born to be wild – saumäßig unterwegs“ promoten. Eine selbstironische Komödie über die Motorradgang „Wild Hogs“. Das sieht mehr nach ergrautem „Easy Rider“ als nach alt gewordenem Scientologen aus.
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