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Meinung: Trillern will gelernt sein

TARIFVERHANDLUNGEN IN BERLIN

Schöne alte Welt: Für die Berliner Gewerkschaftsspitzen ist vor dem Beginn der Verhandlungen mit dem Senat alles so wie eh und je. Eigene Vorschläge: Warum denn? Kompromisse: Wie schreibt man das? Entgegenkommen? Wir doch nicht! Das Land hat kein Geld? Soll Wowereit eben neues drucken. Der Aufmarsch der Verweigerer wird begleitet vom Lärm der Trillerpfeifen. Der Kampf geht weiter, fehlt bloß noch eine Dixielandkapelle. Abtrünnige werden, wie immer schon, mit Verachtung bestraft, und als Abtrünniger gilt jeder, der einen eigenen Vorschlag macht, einen Kompromiss anstrebt oder gar Entgegenkommen signalisiert. Der Vorsitzende des Berliner Beamtenbundes ist so einer. Der hatte, um einseitige Zwangsmaßnahmen wie Arbeitszeitverlängerungen zu verhindern, immerhin geringfügige Kürzungen beim Weihnachtsgeld angeboten. Für den VerdiVerhandlungsführer ein klarer Fall: Der Mann sei „nicht lernfähig“. Und was lernen wir daraus? Dass manche Leute in der schönen neuen Welt keinen Platz für sich finden. Vor allem nicht diejenigen, die nicht lernwillig sind. lom

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