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Meinung: Vergleichen!

In der „FAZ“ äußern sich die Autoren des Buches „Ordnung durch Terror“ (Dietz) zum Historikerstreit und dem Vergleich von Hitler und Stalin: Jörg Baberowski: Im Historikerstreit wurde gar nicht verglichen. Was daran lag, dass die Deutschlandhistoriker von der osteuropäischen Geschichte, speziell von der Sowjetunion, keinen blassen Schimmer hatten.

Stand:

In der „FAZ“ äußern sich die Autoren des Buches „Ordnung durch Terror“ (Dietz) zum Historikerstreit und dem Vergleich von Hitler und Stalin:

Jörg Baberowski: Im Historikerstreit wurde gar nicht verglichen. Was daran lag, dass die Deutschlandhistoriker von der osteuropäischen Geschichte, speziell von der Sowjetunion, keinen blassen Schimmer hatten. In der Tat hat sich nach der Öffnung der Archive und nach der Rückkehr Osteuropas in den europäischen Erinnerungsraum etwas geändert. Jetzt wird klarer, dass beide Regime auch ganz ähnliche Herausforderungen mit ähnlichen Gewaltmechanismen hatten. Das haben wir bezeichnet mit dem Begriff des Strebens nach Ordnung, nach Eindeutigkeit. Beide Regime haben ähnliche Techniken des Mordens eingesetzt, um die selbst geschaffenen Probleme zu überwinden. Insofern kann aus dem Vergleich eine neue Einsicht gewonnen werden.

Anselm Doering-Manteuffel: Der Historikerstreit war ein Streit um die Dominanz der politischen Meinung, aber kein Streit um Fragen der historischen Forschung. Es sah in der frühen Ära Kohl so aus, als würde es einen Umschwung von der Dominanz der sozialliberal orientierten Gruppen aus den siebziger Jahren zu einer neuen, konservativen Gruppierung geben. Da hakten die Gegner ein, um klarzumachen, dass ein Leitinterpretament sozialliberaler Provenienz weiterhin gültig sein sollte.

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