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Meinung: Vertrauen kann Kriege entscheiden

Dieser Krieg wird auch im Kampf um die öffentliche Meinung entschieden. Bei allen Schwierigkeiten in Afghanistan sind die USA da bisher im Vorteil: Ihnen misstraut man weniger.

Dieser Krieg wird auch im Kampf um die öffentliche Meinung entschieden. Bei allen Schwierigkeiten in Afghanistan sind die USA da bisher im Vorteil: Ihnen misstraut man weniger. Die Taliban beherrschen zwar fast täglich die Schlagzeilen mit immer neuen Behauptungen - Flugzeug abgeschossen, Amerikaner gefangen, 70 Soldaten getötet -, bleiben aber den Beleg schuldig. So stellt sich allmählich die Frage, ob man den Taliban überhaupt noch etwas glauben darf oder ihre Angaben besser ignoriert. Die USA geizen mit Informationen, und im Gegensatz zum Kosovo-Krieg gibt es keine westlichen Journalisten vor Ort, die unabhängig berichten. Nun scheinen auch die USA erwischt worden zu sein - nicht gleich bei einer Propagandalüge, doch bei einer irreführenden Darstellung. Ein als zuverlässig bekannter Journalist berichtet, beim Sturm auf das Versteck des Taliban-Führers Omar am 20. Oktober seien die US-Soldaten in ernste Schwierigkeiten geraten. Der Bericht des Pentagons klang seinerzeit ganz anders. Die Bush-Regierung muss bei der Wahrheit bleiben. Es mag schmerzen, die Lügenmärchen der Taliban zu hören und selbst Fehlschläge einräumen zu müssen. Aber Vertrauen ist ein wichtiges Kapital. Wer glaubt den USA noch ein Dementi - etwa eines Luftangriffs mit angeblich 500 zivilen Toten -, wenn sie öfter beim Schwindeln erwischt werden?

cvm

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