Urteil gegen Julia Timoschenko: Vorbild Chodorkowski
Der Richter von Julia Timoschenko hat vor allem eines bewiesen: Von europäischen Rechts- und Wertestandards ist die Ukraine weit entfernt. Mit einer Annäherung an die EU kann das Land daher in nächster Zukunft nicht rechnen.
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Der Richter von Julia Timoschenko hat vor allem eines bewiesen: Von europäischen Rechts- und Wertestandards ist die Ukraine weit entfernt. Mit einer Annäherung an die EU kann das Land daher in nächster Zukunft nicht rechnen. Im Gegenteil: Nach der Verurteilung der früheren Ministerpräsidentin zu sieben Jahren Haft wegen Amtsmissbrauchs müssen die EU-Staaten sich eindeutig von der geplanten Partnerschaft mit dem Land distanzieren. Die Unschuld vom Lande ist die Frau mit dem geflochtenen Heiligenschein zwar nicht – den Schwung der Orangenen Revolution machten sie und ihre Mitstreiter durch ihren Profilierungsdrang und Missmanagement schnell zunichte –, das jetzige Urteil ist dennoch eindeutig politisch motiviert. Russland und der Fall Chodorkowski lassen grüßen! Timoschenko soll 2009 Gaslieferverträge mit Russland so schlecht verhandelt haben, dass der Ukraine großer finanzieller Schaden entstanden ist. Tatsächlich hatte Moskau dem Nachbarn den Gashahn abgedreht und die Regierung in Kiew damit unter Druck gesetzt. Dem hätte wohl auch Timoschenkos Widersacher, Präsident Viktor Janukowitsch, wenig entgegenzusetzen. uls
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