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Arbeit nach der Arbeit. Millionen Menschen reicht ein Job nicht aus.

© dpa

Zweitbeschäftigung: Weg mit den Minijobs

Wer will, dass mehr Menschen Vollzeit arbeiten, muss die 450-Euro-Jobs abschaffen.

Fast 2,7 Millionen Menschen in Deutschland verdienen sich etwas hinzu, das ergibt sich aus der Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Über die Art des Hauptjobs, der einen Nebenverdienst nötig macht – ob Teil- oder Vollzeit, ob gering oder hoch vergütet –, sagt sie nichts aus. Während Linke und Gewerkschaften die Zahlen als Indiz dafür nehmen, dass heute vielen ein Job allein nicht mehr zum Leben reicht, wird an anderer Stelle vermutet, dass sich die Menschen mehr leisten wollen. Da lohnt ein Blick auf andere Zahlen zur Klärung: Seit Jahren steigen die Reallöhne in Deutschland kaum bis gar nicht, immer mehr Jobs sind befristet oder werden nur noch in Teilzeit angeboten – besonders im Handel und im Dienstleistungssektor. Das sind auch die Bereiche, in denen die meisten Menschen mit Zweitjob arbeiten.

Neben denjenigen, die den Nebenjob brauchen, gibt es auch die, die rechnen: Warum bei der steuerlichen Progression voll arbeiten oder Überstunden machen? Da lohnen sich die fast abgabenfreien 450 Euro im Zweifel mehr. Die Arbeitgeber können eine Vollzeitstelle aufteilen, in mehrere Minijobs, und so von der Flexibilität profitieren. Wer also will, dass mehr Menschen Vollzeit arbeiten und auch im Alter noch genug zum Leben haben, der muss das Konzept Minijob abschaffen.

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