Meinung: Wie sinnvoll sind lokale CO2-Bilanzen?
„Ökostrom zweiter Wahl“ vom 12. MaiStefan Jacobs vermutet, dass der Klimaschutzeffekt des neuen Stromlieferungsvertrages für das Land Berlin nur auf dem Papier steht.
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„Ökostrom zweiter Wahl“ vom 12. Mai
Stefan Jacobs vermutet, dass der Klimaschutzeffekt des neuen Stromlieferungsvertrages für das Land Berlin nur auf dem Papier steht. Das ist richtig. Auf die CO2-Bilanz Berlins wirkt sich dieser Vertrag dennoch positiv aus. Und das geht so: Die CO2-Minderungen, auf die sich viele nationale Regierungen in Rio und Kyoto verpflichtet haben, beziehen sich auf die Emissionen im Referenzjahr 1990. Damals wurde in der Stadt unser Strom in Kohle-, Öl- und Gaskraftwerken produziert. Die damals verbrauchten Energiemengen wurden in CO2-Emissionen umgerechnet und waren Basis der Bilanz. Wenn für 2010 nun für den gelieferten Strom, selbst aus abgeschriebenen norwegischen Wasserkraftwerken, eine CO2-Minderung bilanziert wird, ist das in Ordnung. Zu fragen ist vielmehr nach der Sinnhaftigkeit von regionalen oder gar lokalen CO2-Bilanzen, zumal in verschiedenen Expertengremien die Berechnungsmethoden mehrfach geändert wurden.
— Dr. Manfred Breitenkamp,
Berlin-Halensee
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