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Meinung: Wir machen Musik

DEUTSCHE ORCHESTERLANDSCHAFT

Menschen, die sich darüber grämen, dass ihnen die Haare ausgehen, sagt man gerne: Freu dich doch über die, die noch dran sind! Diesen Rat kann man auch an jene weiterreichen, die immer wieder das Lamento über den Kulturabbau in diesem Lande anstimmen. Sicher, von den 168 Orchestern, die 1992 in der Bundesrepublik gezählt wurden, gibt es 31 inzwischen nicht mehr. Andererseits: 137 staatlich unterstützte Ensembles mit insgesamt 10 325 fest angestellten Instrumentalisten haben wir noch. Welches andere Land der Welt kann sich einer derartigen Vielfalt rühmen? Keines natürlich! Darauf dürften alle Deutschen uneingeschränkt stolz sein, egal, ob sie nun etwas für Klassik übrig haben oder nicht. Wenn es den bedrohten Kulturinstitutionen gelänge, dieses Bewusstsein in der Gesamtbevölkerung zu wecken, würden sich bald viele Etatdebatten mit den Finanzpolitikern erübrigen. Denn so richtig teuer sind Orchestermusiker entgegen landläufiger Meinung gar nicht. Gerade mal 1630 Euro netto bringt ein verheirateter 60jähriger Profi nach Hause, wenn er beispielsweise im durchschnittlich zahlenden Mainzer Orchester spielt. Klingt doch nicht schlecht, oder?F.H.

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