Sicherheit in Berlin: Zweitbeste Lösungen
Schon wieder. Erst der brutale Überfall im U-Bahnhof Lichtenberg, dann eine Attacke in einem Lichterfelder S-Bahnhof und nun fallen jugendliche Schläger über einen Mann im U-Bahnhof Hansaplatz in Tiergarten her: Es kann überall in Berlin passieren, in guten wie in sozial problematischen Vierteln.
Schon wieder. Erst der brutale Überfall im U-Bahnhof Lichtenberg, dann eine Attacke in einem Lichterfelder S-Bahnhof und nun fallen jugendliche Schläger über einen Mann im U-Bahnhof Hansaplatz in Tiergarten her: Es kann überall in Berlin passieren, in guten wie in sozial problematischen Vierteln. Die Kette der Gewalttaten beunruhigt jeden Nutzer des Nahverkehrs. Dass es auch in anderen Millionenstädten Übergriffe und Gewalttaten in der U-Bahn gab, in Hamburg oder München, kann niemanden beruhigen. Jeder dieser Fälle untergräbt das subjektive Sicherheitsgefühl der Fahrgäste: Sie fragen sich, ob in Berlin wirklich genug getan wird, damit sie nicht Opfer blindwütiger Schläger werden. Kameras können Taten aufklären, aber keine Taten verhindern. Im Lichtenberger Fall führten die Aufnahmen schnell zu den Tätern, doch technische Hilfsmittel bleiben auf Bahnhöfen die zweitbeste Lösung, die beste wäre mehr anwesendes Personal – zumal Kameras auf S-Bahnhöfen weitgehend fehlen. In einer Stadt, in der der rot-rote Senat den öffentlichen Nahverkehr ausbauen will, um das Auto aus der Innenstadt zu verdrängen, muss von der Landesregierung mehr kommen als der zutreffende Hinweis, dass die Jugendkriminalität in Berlin insgesamt zurückgeht. Personal auf die Bahnhöfe zu bringen, finanziert durch eine Sicherheitsgebühr, einen kleinen Aufschlag auf den Fahrpreis, könnte Nutzer durchaus überzeugen. Sicher gibt es andere Vorschläge. Die Suche nach Ideen aber der Opposition zu überlassen, könnte im Wahljahr ein Fehler sein. gn