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Beim Sieger ragte der bis zur Verlängerung effektive Altstar Uwe Gensheimer mit acht Tore hervor.

© IMAGO/wolf-sportfoto

Pokalsieg gegen Magdeburg: Rhein-Neckar Löwen feiern ersten Titel seit fünf Jahren

Der SC Magdeburg und die Rhein-Neckar Löwen liefern sich im Pokalfinale ein packendes Duell. Die Entscheidung fällt im Siebenmeterwerfen.

Angeführt vom überragenden Regisseur Juri Knorr und Altstar Uwe Gensheimer haben die Rhein-Neckar Löwen in einem dramatischen Handball-Krimi ihren zweiten Pokal-Triumph gefeiert und den Triple-Traum des SC Magdeburg zerstört. Die Mannheimer setzten sich am Sonntag im Endspiel des Final Four vor 19.750 Zuschauern in Köln gegen den deutschen Handball-Meister mit 5:3 im Siebenmeterwerfen durch. Nach 70 Minuten hatte es 31:31 (27:27, 16:13) gestanden. Die Löwen holten damit wie 2018 den Pott. Magdeburg muss dagegen weiter auf den dritten Pokal-Coup nach 1996 und 2016 warten.

„Ich bin am Ende einfach nur zusammengesackt. Der Spielverlauf, dazu habe ich in der Verlängerung auch ein paar Dinger liegengelassen“, sagte Gensheimer sichtlich mitgenommen bei Sky. Der Magdeburger Kay Smits war dagegen im Stimmungs-Tief: „Die Enttäuschung ist riesengroß.“

Beim Sieger ragten der bis zur Verlängerung effektive Gensheimer mit acht Toren und Knorr (6) heraus. Zum Matchwinner avancierte aber Ersatztorwart David Späth, der drei Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit beim Stand von 27:27 einen Siebenmeter von Magdeburgs bestem Schützen Smits (9 Tore) parierte und sein Team damit in die Extra-Zeit rettete. Die Entscheidung fiel dann im Krimi von der Siebenmeterlinie, bei dem die Löwen das bessere Ende für sich hatten.

Regisseur Knorr war als Vorbereiter und Vollstrecker Dreh- und Angelpunkt

Im Hexenkessel der ausverkauften Kölner Arena, die nach 29 Jahren in Hamburg erstmals Schauplatz der Pokal-Endrunde war, lieferten sich die beiden Endspiel-Rivalen von Beginn an ein dramatisches Duell auf Augenhöhe. In den ersten 20 Minuten wechselte die Führung ständig hin und her, kein Team konnte sich absetzen.

Bei den Löwen, die zum fünften Mal im Pokalfinale standen, war Regisseur Knorr als Vorbereiter und Vollstrecker der Dreh- und Angelpunkt. Zudem war der gut aufgelegte Nationaltorhüter Joel Birlehm zunächst ein starker Rückhalt und parierte später auch den entscheidenden Siebenmeter.

So zogen die Mannheimer in der Schlussphase der ersten Halbzeit beim 14:11 erstmals auf drei Tore davon und nahmen das kleine Polster auch in die Pause mit. Nach dem Wechsel kam der SCM zwar schnell wieder heran, lief dem Ausgleich aber lange vergeblich hinterher. Neun Minuten vor dem Ende war es dann aber doch so weit, als Kristjansson zum 24:24 traf. Nun war das Team von Trainer Bennet Wiegert am Drücker und schaffte kurz darauf sogar die Führung. Doch die Löwen konterten noch einmal und belohnten sich nach einer ausgeglichenen Verlängerung, in der Gensheimer sogar zwei Siebenmeter vergab, für ihre starke Leistung.

Schon im Halbfinale am Vortag hatte der Pokalsieger beim 38:31 gegen die SG Flensburg-Handewitt geglänzt und seine jüngste Pleitenserie von vier Niederlagen nacheinander beendet. Die Magdeburger hatten durch ein 33:31 gegen Lemgo zum siebten Mal das Endspiel erreicht.

Im Spiel um Platz 3 sicherte sich Flensburg durch ein 28:23 (17:11) gegen Lemgo den Trostpreis. Für die Norddeutschen geht es ohne Atempause weiter und in den nächsten zwei Spielen um den Erhalt der verbliebenen Titelchancen. Am Dienstag kämpft der Bundesliga-Vierte zunächst in der European League gegen das spanische Team von BM Granollers um den Einzug ins Final Four, bei dem die SG Ende Mai Gastgeber ist. Am kommenden Sonntag steht dann im Kampf um die deutsche Meisterschaft das 108. Nordderby beim Rekordmeister und Tabellenführer THW Kiel an. (dpa)

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