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Der Familiennachzug bei Flüchtlingen mit eingeschränktem Schutzstatus, oft Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien, war 2016 ausgesetzt worden.

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1000 im Monat: Familiennachzug erreicht Obergrenze

Die Koalition hat den Familiennachzug auf 1000 im Monat beschränkt. Das Kontingent wird voll ausgeschöpft. Manche fordern die Abschaffung der Obergrenze.

Bei der Vergabe von Visa für den Familiennachzug von Flüchtlingen mit eingeschränktem Schutzstatus wird inzwischen das festgelegte Kontingent von 1000 pro Monat voll ausgeschöpft. Im vergangenen Dezember seien 1050 Visa erteilt worden, im Januar 1096, schreibt die „Neue Osnabrücker Zeitung“ unter Berufung auf Zahlen des Bundesinnenministeriums. In diesem Monat seien es bis zum 18. Februar bereits 701 gewesen. „Der Familiennachzug hat Fahrt aufgenommen, die Verfahren haben sich eingespielt“, sagte ein Ministeriumssprecher.

Es ist schlichtweg aus liberaler, bürgerlicher und christlicher Sicht ein absolutes Grundrecht, dass der Staat es stets ermöglichen muss, dass jeder und jede, die sich auf dem Staatsgebiet aufhält, seine/ihre nächsten Familienmitglieder treffen kann. Daher ist der Familiennachzug eine Selbstverständlichkeit [...].

schreibt NutzerIn M_K

Der Familiennachzug bei Flüchtlingen mit eingeschränktem Schutzstatus, oft Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien, war 2016 ausgesetzt worden. Seit August 2018 ist er wieder möglich. Er kam aber zunächst nur langsam in Gang. Bis Anfang November hatten erst 786 Angehörige ein Visum zur Einreise nach Deutschland erhalten. Zum Jahresende stieg die Zahl sprunghaft an, sodass es 2018 schließlich 2612 Visa waren. Das für das gesamte Jahr vereinbarte Kontingent von 5000 Angehörigen wurde trotzdem klar verfehlt. Auf diesen Grenzwert hatten sich CDU/CSU und SPD nach zähen Verhandlungen verständigt.

Dem Zeitungsbericht zufolge lagen Mitte Februar in den deutschen Botschaften gut 36000 Terminanfragen von Menschen vor, die über den Familiennachzug nach Deutschland kommen wollen. Das ergebe sich aus der Antwort der Bundesregierung auf eine mündliche Frage der Linken-Abgeordneten Ulla Jelpke. Diese verlangte, die Grenze von 1000 Menschen im Monat abzuschaffen. „Die Beschränkungen müssen umgehend zurückgenommen werden. Das Recht auf Familiennachzug muss wieder für alle Flüchtlinge gelten“, sagte die Innenpolitikerin der Linken. (dpa)

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