zum Hauptinhalt

Entscheidung für Präsidentschaftswahl: 13 Kandidaten treten in Ägypten an

Nach viel Chaos und etlichen Beschwerden hat die „Hohe Kommission für die Präsidentenwahl“ am Donnerstag in Kairo die endgültige Liste der zugelassenen 13 Kandidaten für die Nachfolge des gestürzten Hosni Mubarak veröffentlicht. Zehn Bewerber seien gestrichen worden, erklärte der Vorsitzende Farouk Sultan auf einer Pressekonferenz – darunter der populäre Salafist Hasem Abu Ismail, der Muslimbruder Khairat al Shater und der langjährige Geheimdienstchef Omar Suleiman.

Nach viel Chaos und etlichen Beschwerden hat die „Hohe Kommission für die Präsidentenwahl“ am Donnerstag in Kairo die endgültige Liste der zugelassenen 13 Kandidaten für die Nachfolge des gestürzten Hosni Mubarak veröffentlicht. Zehn Bewerber seien gestrichen worden, erklärte der Vorsitzende Farouk Sultan auf einer Pressekonferenz – darunter der populäre Salafist Hasem Abu Ismail, der Muslimbruder Khairat al Shater und der langjährige Geheimdienstchef Omar Suleiman. Deren Einsprüche gegen die Disqualifizierung hatte die fünfköpfige Kommission bereits vor zehn Tagen abgewiesen. Einzig der Widerspruch des ehemaligen Premierministers Ahmed Shafiq wurde am Mittwoch in letzter Minute akzeptiert. Der frühere Luftfahrtminister und langjährige Chef der Fluglinie „Egypt Air“ darf antreten, obwohl das von Islamisten beherrschte Parlament noch zwei Tage zuvor versucht hatte, dies mit einem speziellen Gesetz zu verhindern.

Als Favoriten in das Rennen um das höchste Staatsamt in Ägypten gehen der frühere Außenminister und langjährige Generalsekretär der Arabischen Liga, Amr Moussa, der verbliebene Kandidat der Muslimbruderschaft und Chef der „Partei für Frieden und Gerechtigkeit“, Mohamed Mursi, sowie der moderate Islamist Abdel-Moneim Abul-Fotouh, der mit der Muslimbruderschaft gebrochen hat und besonders unter jungen Islamisten populär ist. Die erste Runde der zweitägigen Abstimmung beginnt am 23. Mai, die Stichwahl ist am 16. Juni.

Die Disqualifikation von drei Mitfavoriten wirft einen Schatten auf die Wahl. Denn die Zweifel an der Unabhängigkeit der Wahlkommission verstummen nicht. Ihr Chef Farouk Sultan, seit 2009 Vorsitzender des Verfassungsgerichts, war zuvor in Militärjustiz und Staatssicherheit tätig und gilt als Getreuer von Mubarak. Unter den neuen politischen Lagern trifft die Disqualifizierung der zehn Bewerber in erster Linie die Salafisten, die bei der Parlamentswahl ein Viertel aller Sitze errangen. Nun stehen die Ultrakonservativen als einzige politische Kraft ohne eigenen Kandidaten da. Trotzdem könnten sie den Ausgang der Wahl entscheidend beeinflussen – je nachdem, ob sie eine Wahlempfehlung für Mohamed Mursi von der Muslimbruderschaft oder für den ehemaligen Muslimbruder Abdel-Moneim Abul-Fotouh abgeben werden.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false