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© dpa

Wieder blutige Unruhen: 22 Tote bei Kämpfen in Kenia

Am Dienstag soll der frühere UN-Generalsekretärs Kofi Annan in Kenia eintreffen, um einen weiteren Vermittlungsversuch zwischen den zerstrittenen Parteien zu unternehmen. Höchste Zeit, denn erneut ist es zu ethnischer Gewalt gekommen.

In der Nacht zum Montag wurden bei gewaltsamen Auseinandersetzungen in den Armenvierteln der kenianischen Hauptstadt Nairobi fünf Menschen getötet. Mit Pfeil und Bogen sowie Pangas, einer Art Machete, gingen Mitglieder von Stämmen, die entweder Präsident Mwai Kibaki oder Oppositionsführer Raila Odinga unterstützen, aufeinander los. Zwei Menschen wurden im Stadtteil Mathare getötet. Drei weitere Menschen seien in den Slums Huruma und Babadogo ums Leben gekommen. Zwölf Menschen wurden festgenommen. Mindestens 22 Menschen wurden in den vergangenen Tagen getötet.

Seit dem umstrittenen Wahlsieg von Präsident Mwai Kibaki, der dem Stamm der Kikuyu angehört, sind tausende Familien seiner Volksgruppe vor Gewalt geflohen. Ihre Häuser und Geschäfte wurden vor allem in Gebieten in Brand gesetzt, in denen die Luo dominieren. Dieser Volksgruppe gehört Oppositionsführer Raila Odinga an. Odinga wirft Kibaki Wahlbetrug vor und fordert Neuwahlen.

Nach den Wahlen kam es in Kenia zu blutigen Unruhen, bei denen nach Angaben der Opposition mehr als tausend Menschen getötet wurden. Rund 250.000 flohen vor der Gewalt. Mehrere internationale Vermittlungsversuche blieben erfolglos. Wie EU-Entwicklungskommisar Louis Michel gegenüber dem Standart sagte, sei Präsident Kibaki "persönlich daran interessiert, Raila Odinga zu treffen, um den Frieden wieder herzustellen".

Annan soll einen neuen Versuch unternehmen, die zerstrittenen Parteien zusammenzubringen und eine friedliche Lösung des Konflikts zu vermitteln. (sgo/dpa)

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