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Bombendrohungen im Namen des IS: Schulen in Deutschland erhielten fast 1000 Drohmails in den letzten Tagen
Besonders betroffen waren am vergangenen Wochenende Schulen in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg, heißt es in einem Medienbericht. Trotz der Drohungen sei der Unterricht aber nur mancherorts ausgefallen.
Stand:
Die Zahl der Drohmails an Schulen in Deutschland ist offenbar deutlich höher als bislang bekannt. Wie der „Spiegel“ unter Berufung auf eigene Recherchen berichtet, sollen rund um das vergangene Maiwochenende mehr als 830 Bildungseinrichtungen bedroht worden sein.
In vielen Fällen seien gleichlautende oder ähnlich formulierte Mails verschickt worden. Oft mit der Ankündigung einer Bombenexplosion und unter Bezugnahme auf die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS).
Trotz der massenhaften Drohungen sei der Unterricht laut „Spiegel“ nur an wenigen Schulen ausgefallen. Polizeibehörden hätten demnach schnell eine konkrete Gefährdung ausgeschlossen. Aus Ermittlerkreisen in Bayern heiße es, die Drohungen wiesen „keine Merkmale auf, die typischerweise mit der Phänomenologie des islamischen Terrorismus oder entsprechender Terrorgruppen vereinbar“ seien.
Besonders betroffen seien Nordrhein-Westfalen mit 285 und Baden-Württemberg mit rund 180 Drohmails an einem Tag gewesen. Die Ermittlungen konzentrierten sich derzeit auf die Frage, ob es sich um eine koordinierte Aktion handelte.
Der rheinland-pfälzische Bildungsminister Sven Teuber (SPD) nannte die Drohmails laut „Spiegel“ „abscheuliche Angriffe auf Orte, die den Kindern und Jugendlichen ja Schutz, Bildung und Zusammenhalt bieten sollen“. (Tsp)
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