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Politik: Anschläge 2001 schon für Mai geplant?

Washington/Berlin – Die Anschläge vom 11. September 2001 sollten möglicherweise schon im Mai oder Juni des selben Jahres stattfinden.

Von Frank Jansen

Washington/Berlin – Die Anschläge vom 11. September 2001 sollten möglicherweise schon im Mai oder Juni des selben Jahres stattfinden. Dies berichtete die „Washington Post“ unter Berufung auf Informationen aus der Unabhängigen Untersuchungskommission zum 11. September. Demnach hatte Mohammed Atta, einer der vier Selbstmordpiloten und Chef der Hamburger Terrorzelle, Probleme bei der Vorbereitung der Anschläge. Der mutmaßliche Chefplaner, Khalid Scheich Mohammed, soll deshalb Al-Qaida-Chef Osama bin Laden überzeugt haben, den Angriff zu verschieben.

Khalid Scheich Mohammed wurde im März 2003 in Pakistan festgenommen. Auf seinen Aussagen in der Haft basierten offenbar die Informationen der Untersuchungskommission zur vermuteten Verzögerung des Terrorangriffs, schreibt die „Washington Post“. Welche Probleme Atta behindert haben könnten, bleibt unklar.

In deutschen Sicherheitskreisen hieß es, möglicherweise habe Atta seine Hamburger Gruppe nur schwer mit den saudischen Flugzeugentführern zusammenführen können. 15 der 19 Kidnapper des 11. September stammten aus Saudi-Arabien. Die Entführer hatten erst im Mai mit Erkundungsflügen in den USA begonnen. Es sei denkbar, dass Attas Treffen mit weiteren Verschwörern im Juli 2001 im spanischen Badeort Tarragona eine Art „Krisengipfel“ war, sagte ein Sicherheitsexperte dem Tagesspiegel. Atta war extra aus den USA eingereist, wo er eine Ausbildung zum Piloten absolviert hatte.

Laut dem Bericht der „Washington Post“ widerspricht das Szenario einer möglichen Verschiebung des Terrorangriffs einer FBI-Theorie, nach der die Anschläge für einen engen Zeitraum um den 11. September herum geplant worden sein sollen.

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