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Ärztestreik: Arbeitgeber lehnen Schlichtung ab

Im Tarifkonflikt der kommunalen Krankenhäuser bleiben die Fronten verhärtet. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) lehnte am Dienstag eine Schlichtung ab. Der Marburger Bund will weiter streiken.

Frankfurt/Dortmund - VKA-Präsident Thomas Böhle betonte, für eine Schlichtung gebe es keinen Spielraum. Die Arbeitgeber seien mit ihrem mehrfach nachgebesserten Angebot bereits «bis an die äußerste Grenze ihrer Belastbarkeit» gegangen. «Wir können nicht über unsere finanziellen Möglichkeiten hinaus», sagte Böhle.

VKA-Verhandlungsführer Otto Foit ergänzte, die Arbeitgeber seien nach wie vor zu Verhandlungen bereit, aber nicht «unter einem Tarifdiktat des Marburger Bundes». Laut Foit war in den vor einer Woche abgebrochenen Verhandlungen zuletzt nur noch die Höhe der Bezahlung strittig. In der Frage verbesserter Arbeitsbedingungen sei man sich hingegen weitgehend einig gewesen.

12.500 Ärzte streiken

Der Vorsitzende des Marburger Bundes, Frank Ulrich Montgomery, verteidigte auf einer Kundgebung von 3000 Ärzten in Dortmund die andauernden Streiks. Die Arbeitgeberseite habe bislang kein seriöses Angebot vorgelegt und kein Interesse an einer Schlichtung gezeigt, kritisierte Montgomery. Der Marburger Bund wolle den Kompromiss, der für die Ärzte der Universitäts-Kliniken erreicht wurde, auch für die Ärzte der kommunalen Krankenhäuser durchsetzen. Am Dienstag legten nach Angaben der Gewerkschaft etwa 12.500 Ärzte in 111 Städten die Arbeit nieder.

Die Tarifverhandlungen für die rund 70.000 Ärzte an den 700 kommunalen Krankenhäusern waren am Dienstag vergangener Woche vorerst gescheitert. An den kommunalen Kliniken wird seit dem 29. Juni gestreikt. Knapp zwei Wochen zuvor hatte sich der Marburger Bund mit den Bundesländern auf einen Tarifvertrag für die Ärzte an Universitätskliniken geeinigt. (Von Michael Bosse und Guido Heisner, ddp)

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