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Ein Tanklaster blockiert die Grenzbrücke "Tienditas" zwischen Venezuela und Kolumbien.

© Handout/Colombian Migration Office/AFP

Venezuela: Armee blockiert Hilfslieferungen aus Kolumbien

Die Opposition will Hilfsgüter ins Land bringen, doch Venezuelas Präsident Maduro verhindert das. Das Militär versperrte eine Grenzbrücke zu Kolumbien.

Venezuela hat die Grenzbrücke „Tienditas“ nach Kolumbien blockiert und damit den Weg für humanitäre Hilfslieferungen versperrt. Die Brücke sei am Dienstag (Ortszeit) mit einem Container und einem Tankwagen zugestellt worden, berichteten lokale Medien. Die Tageszeitung „La Opinion“ zeigte Bilder von den blockierten Fahrbahnen. Der oppositionelle Abgeordnete Franklyn Duarte sagte, der Übergang zwischen der venezolanischen Stadt Ureña und der kolumbianischen Stadt Cúcuta werde von Angehörigen der venezolanischen Streitkräfte blockiert.

Über die Brücke sollten dringend benötigte Lebensmittel und Medikamente nach Venezuela gelangen. Der selbsternannte venezolanische Übergangspräsident Juan Guaidó hatte die Hilfen koordiniert. Venezuelas Staatsoberhaupt Nicolás Maduro hatte angekündigt, er wolle diese Lieferungen nicht akzeptieren. Venezuela sei kein Land von Bettlern.

Oppositionspolitikerin Maria Corina Machado warf Maduro vor, die Hilfe aus innenpolitischen Gründen nicht akzeptieren zu wollen. Dies würde einem Eingeständnis gleich kommen, dass es in Venezuela tatsächlich eine humanitäre Krise gebe.

Guaidó hatte sich vor knapp zwei Wochen selbst zum Übergangspräsidenten erklärt und Staatschef Maduro damit herausgefordert. Die USA, viele lateinamerikanische Staaten und 19 EU-Länder stellten sich bereits hinter den jungen Parlamentschef. Maduro hingegen wird von Russland, China, dem Iran, der Türkei sowie Kuba, Nicaragua und Bolivien gestützt.

Für die kommende Woche ist in Washington eine internationale Konferenz zu der humanitären Hilfe für Venezuela geplant. „Die wirtschaftliche und humanitäre Krise in Venezuela erfordert breite Hilfsbemühungen durch die internationale Gemeinschaft“, twitterte der stellvertretende Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF), David Lipton. „Wir sehen einen perfekten Sturm aus Lebensmittelmangel, Hyperinflation, Verlust von Humankapital und einem komplexen Schuldenproblem.“

Venezuela steckt in einer schweren Wirtschafts- und Versorgungskrise. Wegen fehlender Devisen kann das einst reiche Land kaum noch Lebensmittel, Medikamente und Dinge des täglichen Bedarfs importieren. Viele Menschen hungern. Rund drei Millionen Venezolaner sind vor dem Elend in ihrer Heimat ins Ausland geflohen. (KNA, AFP, dpa)

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