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Das Fünf-Sterne-Hotel Pearl Continental in Gwadar im März dieses Jahres.

© BANARAS KHAN/AFP

Update

Attacke in Pakistan: Mehrere Bewaffnete überfallen Luxushotel in Gwadar

Im Süden Pakistans haben mehrere Männer in einem Hotel das Feuer eröffnet. Ein Wachmann starb. Eine Separatistengruppe bekannte sich zu der Attacke.

Mehrere Bewaffnete haben am Samstag ein Fünf-Sterne-Hotel in der südpakistanischen Hafenstadt Gwadar gestürmt. Dabei sind neben einem Wachmann auch vier mutmaßliche Terroristen getötet worden. Offiziellen Angaben zufolge kam es zu einem längeren Schusswechsel mit Sicherheitskräften. Nach Angaben des pakistanischen Militärs kam zunächst ein Wachmann des Hotels ums Leben, später seien dann die Angreifer getötet worden. Die Gäste des vor allem bei pakistanischen Geschäftsleuten und Ausländern beliebten Hotels seien frühzeitig in Sicherheit gebracht worden, hieß es.

Mindestens drei bewaffnete Männer hätten die Wachmänner zunächst am Eingang des Hotels mit Handgranaten attackiert, die anschließenden Feuergefechte hätten mehrere Stunden gedauert. Die bewaffneten Männer seien zwischenzeitlich im Hotel von Sicherheitskräften umzingelt und später getötet worden. Den Angreifern sei die Munition ausgegangen.

Zu der Attacke bekannte sich die separatistische Baluchistan-Befreiungsarmee, die die Abspaltung der größten pakistanischen Provinz Baluchistan anstrebt.

Der Tiefseehafen Gwadar in der südwestlichen Provinz Baluchistan ist das Endziel einer Handelsstraße, die China in Pakistan baut. Im Rahmen des sogenannten Seidenstraßen-Projekts investiert China rund 62 Milliarden Dollar in das Energie- und Verkehrswesen Pakistans. Bereits eröffnet wurde ein "Wirtschaftskorridor" zwischen dem Hafen der Stadt am Arabischen Meer und Kashgar in der nordwestchinesischen Provinz Xinjiang. Bestandteil sind eine knapp 400 Kilometer lange Autobahn von Peshawar nach Karachi, die dieses Jahr fertig werden soll, ein Flughafen und ein Krankenhaus in Gwadar sowie Wasserkraftwerke. Pakistan hofft auf Ankurbelung seiner Wirtschaft.

Erst vor rund drei Wochen hatten Unbekannte in Baluchistan mindestens 14 Menschen getötet. Diese waren in einem Bus von mehr als zwölf bewaffneten Männern in Militäruniform in der Region Makran überfallen worden.

Baluchistan grenzt an Afghanistan und den Iran und gilt als Unruheprovinz Pakistans. Taliban sind dort aktiv, sunnitische Extremisten verüben Anschläge auf schiitische Muslime. Zudem greifen Rebellen, die für eine Autonomie oder Unabhängigkeit der Provinz kämpfen, Sicherheitskräfte und auch chinesische Infrastrukturprojekte an. (dpa, AFP)

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