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Radikale Salafisten - und Familienväter? Geht von fanatisierten Kindern eine Gefahr aus?

© IMAGO

Salafismus: Auch Kinder beobachten!

Kinder als Terrorrisiko zu betrachten fällt schwer. Aber im Islamisten-Milieu ist es notwendig. Eine vorbeugende Strategie sollte den Verfassungsschutz einbeziehen. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Frank Jansen

Der jüngste islamistische Bombenbastler in Deutschland war zwölf Jahre alt. Die Salafistin, die in Hannover beinahe einen Bundespolizisten erstach, erst 15. Ihr 17-jähriger Bruder hatte kurz zuvor Brandflaschen in ein Einkaufszentrum in der Landeshauptstadt geworfen. Die zwei Islamisten, die einen Sprengsatz vor einem Sikh-Tempel in Essen zündeten und drei Menschen verletzten, waren 16 Jahre alt. Die meisten der jungen Täter hatte die Terrormiliz IS agitiert. Das mögen Einzelfälle sein und nicht Grund genug, Gesetze zu ändern, um dem Verfassungsschutz die Beobachtung fanatisierter Minderjähriger zu erleichtern.

Doch diese Sichtweise erscheint statisch und der Gefahr nicht angemessen. In den Biotopen der Salafistenszene in Deutschland und in den Gebieten des IS wachsen Kinder auf, für die der Dschihad so selbstverständlich ist wie das Einmaleins. Davor sollten Staat und Gesellschaft nicht die Augen verschließen. Auch wenn es schwer fällt, schon Jungen und Mädchen als Terrorrisiko zu betrachten, ist die Notwendigkeit einer vorbeugenden Strategie, die neben dem Jugendamt den Verfassungsschutz einbezieht, leider kaum zu bestreiten.

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