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Ein Rentner hält sein Portemonnaie in der Hand.

© dpa/Alicia Windzio

Aufgabe für die Rentenkommission: Ein besseres Leben im Alter

Die Rentenkommission hat eine große Chance, dafür zu sorgen, dass ärmere Rentner von ihren Vorschlägen profitieren. Immerhin ist unsere Gesellschaft eine Solidargemeinschaft. Nicht nur zur Weihnachtszeit.

Stephan Casdorff
Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Stand:

Weihnachtszeit – Nachdenkzeit. Darüber, wie das Leben für die, denen es nicht so gut geht, besser werden kann. Zum Beispiel für ärmere Rentner.

Da gibt es doch nun die Rentenkommission, die bis Mitte kommenden Jahres ein Ergebnis vorlegen soll. Die ist nicht bloß ein Trick, um Zeit zu schinden – nein, sie hat eine große Chance.

Ärmere stärker zu unterstützen, sollte ein Ziel sein. Soziale Politik ist doch Gesellschaftspolitik. Und unsere Gesellschaft ist angelegt als eine Solidargemeinschaft.

Wer besser verdient hat, hatte auch mehr Möglichkeiten, privat vorzusorgen. Dem ein Augenmerk zu widmen, ist eine sozialpolitische (Wohl-)Tat.

Eine Rente nach Arbeitsjahren statt nach Alter, wie Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt von der CDU meint. Gerade für viele Menschen in Ostdeutschland ein interessanter Ansatz.

Stephan-Andreas Casdorff

Zur Finanzierung der Rente über eine Vermögens- und eine höhere Erbschaftsteuer nachzudenken, ist nicht verboten. Nicht angesichts der Tatsache, dass Deutschland Spitzenreiter bei den Superreichen in Europa ist. Die reichsten zehn Prozent der Haushalte besitzen zwei Drittel des Nettovermögens, die reichsten ein Prozent mehr als ein Drittel. Unter welchen Bedingungen etwa solche Steuern erhoben werden, wäre eine Erörterung wert, eine sachliche.

Wie auch die Frage einer längeren Lebensarbeitszeit. Nicht für alle, aber für die, die wollen und können. Findet ja auch Arbeitsministerin Bärbel Bas, die SPD-Chefin.

Oder eine Rente nach Arbeitsjahren statt nach Alter, wie Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt von der CDU meint. Gerade für viele Menschen in Ostdeutschland ein interessanter Ansatz.

Wer soll wie in die Rentenkasse einzahlen, damit es fair zugeht? Auch Selbstständige oder Beamte, dazu Abgeordnete? Manche Experten versprechen sich davon eine Entlastung des Rentensystems.

Ersparnisse nicht oder nur gering anzurechnen, damit lebenslange Arbeit anerkannt wird. Ergänzende Leistungen wie Wohngeld für Rentner auszubauen. Und, ganz besonders, eine kostenlose, verständliche Rentenberatung, damit mehr Menschen profitieren – ach ja, es gibt noch so viel, das bedacht werden kann.

Überlegungen für eine gute Zukunft – wann, wenn nicht an Weihnachten? Da kommt man zur Besinnung.

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