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Kampf dem Terror. Nigerias Armee versucht, Boko Haram zurückzudrängen. Doch die Islamisten sind noch lange nicht besiegt.

© Ahmed Jallanzo/dpa

Selbstmordattentat in Nigeria: Augenzeugen: Mädchen tötet sich und fünf weitere Menschen mit Sprengsatz

Ein Mädchen will sich am Eingang eines Marktes nicht kontrollieren lassen. Laut Augenzeugen gibt es Streit mit dem Wachpersonal - und die Selbstmordattentäterin zündet einen Sprengsatz. Mindestens fünf weitere Menschen kommen ums Leben.

Im Nordosten Nigerias hat sich offenbar ein Mädchen in die Luft gesprengt und fünf Menschen mit in den Tod gerissen. Das berichten mehrere Nachrichtenagenturen, die sich auf Augenzeugen berufen. Zudem seien bei dem Anschlag am Sonntag in Potiskum Dutzende Menschen verletzt worden, hieß es. Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand. Unbestätigt ist bislang auch, ob die Attentäterin tatsächlich so jung war. In der Vergangenheit hatte die islamistische Bewegung Boko Haram mehrfach Mädchen als Selbstmordattentäterinnen missbraucht.

Das Mädchen, das den Augenzeugen zufolge nicht älter als acht Jahre alt gewesen sei, habe sich geweigert, sich am Eingang eines Marktes überprüfen zu lassen, berichteten die Zeugen. Nach einem Streit mit dem Sicherheitspersonal habe es seinen am Körper befestigten Sprengsatz gezündet. Die Region von Potiskum ist Hochburg der Boko Haram, die seit 2009 für einen streng islamischen Staat nach den Grundsätzen der Scharia kämpft.

Heftige Gefechte mit Boko Haram

Die nigerianische Armee hat die Rückeroberung der Stadt Baga von der radikalislamischen Extremistengruppe Boko Haram gemeldet. Bei heftigen Gefechten um die Stadt am Tschad-See im Nordosten Nigerias sei "eine große Zahl von Terroristen" getötet worden, sagte Militärsprecher Chris Olukolade. Bei einem Angriff im benachbarten Niger töteten Boko-Haram-Kämpfer sieben Soldaten, doch erlitten sie auch selber schwere Verluste.

"Truppen haben heute Nachmittag nach heftigen Gefechten mit Terroristen Baga eingenommen. Schwere Verluste", teilte das nigerianische Militär im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Eine unabhängige Bestätigung für die Rückeroberung Bagas gab es nicht.

Boko Haram hatte die Stadt am Ufer des Tschad-Sees, an den Nigeria, Kamerun, der Niger und der Tschad grenzen, am 3. Januar eingenommen. Es wird befürchtet, dass die Rebellengruppe dabei hunderte Menschen ermordete. (Reuters/AFP)

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