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Nadschaf-Offensive: Bagdad korrigiert Opferzahlen

Nach Angaben des irakischen Verteidigungsministeriums sind bei der jüngsten Offensive in der Pilgerstadt Nadschaf 263 Menschen ums Leben gekommen. Der Angriff galt angeblich einer Sekte schiitischer Fanatiker.

Bagdad - Nach der Offensive in der irakischen Pilgerstadt Nadschaf hat die Regierung in Bagdad zum wiederholten Male ihre Angaben zur Zahl der Getöteten korrigiert. Der staatliche Fernsehsender Al-Irakija meldete unter Berufung auf das Verteidigungsministerium, bei den Angriffen, die am Sonntag begonnen hatten und am Montag endeten, seien insgesamt 263 Menschen getötet worden. 210 weitere Menschen hätten Verletzungen erlitten. Außerdem habe die Polizei 392 Verdächtige festgenommen, darunter mehrere Araber aus anderen Staaten.

Die Festgenommenen gehörten einer Extremistengruppe an, die sich zwischen den Feldern der Ortschaft Al-Sarka bei Nadschaf in Gräben versteckt habe. Der aus der südirakischen Stadt Diwanija stammende Anführer der Gruppe sei unter den Toten.

Gruppierung "vollständig zerschlagen"

Die von staatlicher Seite verbreiteten Informationen über die Gruppe, die nach Regierungsangaben mit Hilfe der US-Luftwaffe "vollständig zerschlagen wurde", sind bislang sehr lückenhaft. Angeblich soll es sich um eine Sekte schiitischer Fanatiker handeln, die einen Angriff auf die in Nadschaf beheimatete Spitze des schiitischen Klerus geplant haben soll. Hunderttausende schiitische Pilger sind in den vergangenen Tagen in dem Nadschaf benachbarten Kerbela eingetroffen, um an den religiösen Feierlichkeiten zum Todestag des Imams Hussein teilzunehmen.

Der arabische Nachrichtensender Al-Dschasira berichtete, während der Aschura-Feierlichkeiten im Irak seien bei zwei Selbstmordattentaten in der Nähe der Grenze zu Iran 20 Menschen getötet und 40 weitere verletzt worden. (tso/dpa)

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