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Politik: Balkaneinsatz: Personalmangel

Die Bundeswehr kann nach Einschätzung von Spitzenmilitärs einen weiteren umfangreichen Auslandseinsatz nicht bewältigen. Ein 30-Tage-Spaziergang zum Waffeneinsammeln nach Mazedonien wäre kein Problem - ein deutlich umfangreicherer Einsatz wäre es.

Von Robert Birnbaum

Die Bundeswehr kann nach Einschätzung von Spitzenmilitärs einen weiteren umfangreichen Auslandseinsatz nicht bewältigen. Ein 30-Tage-Spaziergang zum Waffeneinsammeln nach Mazedonien wäre kein Problem - ein deutlich umfangreicherer Einsatz wäre es. Es fehlt vor allem an geeignetem und ausgebildetem Personal. Zur Zeit sind etwa 2000 Mann bei der Sfor in Bosnien eingesetzt, weitere rund 5000 Soldaten mit der Kfor im Kosovo. Diese Kontingente sind für je ein halbes Jahr im Einsatz. Das bedeutet praktisch, dass auf das gerade aktive Kosovo-Kontingent noch einmal in etwa die gleiche Anzahl Soldaten kommt, die zur Ablösung bereit steht, sowie ein drittes Kontingent, das gerade vom Balkan zurückgekehrt ist. Aber das ist nur die Theorie, die die Dramatik der Lage eher verschleiert. Faktisch sind manche Soldaten fast permanent auf dem Balkan - Spezialisten wie die Heeresflieger etwa. Zumindest auf kürzere Sicht ließe sich ein umfangreicher Mazedonien-Einsatz höchstens auf Kosten der Sfor- und Kfor-Verbände leisten.

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