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Ein Traktor schwebt an einem Kran hängend vor einem Lidl-Zentrallager. Landwirte hatten den 6 Tonnen schweren Deutz-Schlepper während einer Protestaktion aufgehängt. Der Protest richte sich gegen die Agrarpolitik, so die Organisatoren.

© dpa/Sascha Ditscher

Bei Protesten in Koblenz: Bauern ziehen Traktor vor Lidl-Lager an Kran in die Höhe

Bauern und Privatleute protestierten auch am Wochenende und am Montagmorgen wieder gegen die Agrarpolitik. In Koblenz kam es zu einer besonders spektakulären Aktion.

Landwirte und Privatpersonen haben auch am Wochenende in vielen Teilen Deutschlands gegen die Agrarpolitik protestiert. Besonders spektakulär war dabei eine Aktion des Vereins „Land schafft Verbindung“ in Koblenz. Wie der SWR berichtete, zog am Sonntagabend ein Kran vor einem Lidl-Lager einen Traktor in die Höhe. Damit sollte symbolisch demonstriert werden, dass die Existenz der Landwirte am seidenen Faden hänge, hieß es demnach gegenüber dem SWR.

Unterdessen protestierten Landwirte und Mittelständler am Montagmorgen vor dem Landesfunkhaus des NDR in Hannover. Nach Angaben eines dpa-Reporters fuhren rund 50 Fahrzeuge - darunter rund 30 Traktoren - vor dem Funkhaus auf und standen vor den Zufahrten und Parkplätzen. Fahrzeuge seien von den Protestierern aber durchgelassen worden.

Es handelt sich um eine gemeinsame Aktion von Bauern und Mittelstand, sagte Joachim Oelze, Landwirt aus Melzingen im Landkreis Uelzen, der die Demonstration nach eigenen Angaben angemeldet hatte. „Wir kritisieren, dass die Medienberichte über die Demonstrationen klein gehalten werden“, sagte er der dpa. Die Kritik richte sich nicht nur gegen den NDR, sondern gegen die Medien insgesamt.

Forderungen nach Abschaffung der CO2-Steuer

Auf einem Flugblatt forderten die Protestierer die Rücknahme des Bundestagsbeschlusses zum Haushalt 2024, die Rücknahme der Lkw-Mauterhöhung, die Abschaffung der CO2-Steuer, die Beibehaltung der Subvention für Agrardiesel sowie den Abbau von Bürokratie. Die Landwirte bräuchten Planungssicherheit, hieß es auf dem Flugblatt: „Zu heutigen Bedingungen genehmigte Ställe oder andere Bauten der Landwirtschaft müssen mindestens 25 Jahre so betrieben werden können!“

Laut „Hannoverscher Allgemeiner Zeitung“ hatten die Proteste bereits um 1 Uhr begonnen. In der Spitze seien 40 Traktoren und 80 Personen vor Ort gewesen, schreibt das Blatt unter Berufung auf eine Polizeisprecherin.

Landwirte in ganz Deutschland protestieren seit Wochen gegen die Sparpläne der Bundesregierung, insbesondere gegen die geplanten Kürzungen beim Agrardiesel. (Tsp, dpa)

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