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Präsidentschaftswahl in Portugal: Beste Siegchancen für Ex-Premier Cavaco Silva

Bei der Präsidentenwahl in Portugal zeichnet sich ein Sieg des früheren Regierungschefs Aníbal Cavaco Silva ab. Der Politiker aus dem Lager der rechten Mitte kann nach Umfragen auf etwa 50 Prozent der Stimmen hoffen.

Lissabon - Allerdings war unklar, ob der konservative Wirtschaftsprofessor, der das Land von 1985 bis 1995 regiert hatte, in der ersten Runde die erforderliche absolute Mehrheit erreichen oder ob eine Stichwahl am 12. Februar notwendig werden würde. Der bisherige Präsident, der Sozialist Jorge Sampaio, durfte sich nach zwei Amtszeiten nicht mehr zur Wahl stellen. Neun Millionen Portugiesen waren zur Stimmabgabe aufgerufen. Beobachter erwarteten eine hohe Wahlbeteiligung.

Cavaco Silva war unter den insgesamt sechs Kandidaten der einzige Bewerber aus dem Lager der rechten Mitte. Der Politiker von der konservativ-liberalen Sozialdemokratischen Partei (PSD) konnte nach Umfragen auf etwa 50 Prozent der Stimmen hoffen. Unter den fünf Kandidaten der Linken konnte der Dichter und Parlamentarier Manuel Alegre sich am ehesten Hoffnungen auf einen Einzug in eine mögliche zweite Runde machen. Der 69-jährige Sozialist hatte gegen den Willen seiner Partei auf eigene Faust als Unabhängiger kandidiert. Nach Umfragen lag er bei knapp 20 Prozent der Stimmen.

Der offizielle Kandidat der Sozialisten, der 81 Jahre alte Ex- Präsident Mário Soares, rangierte mit etwa 15 Prozent nur an dritter Stelle. Cavaco Silva wäre bei einem Wahlsieg der erste gewählte Staatschef aus dem bürgerlichen Lager, seit Portugal nach der «Nelkenrevolution» 1974 zur Demokratie zurückgekehrt war.

Die Abstimmung verlief bis zum Nachmittag weitgehend ohne Zwischenfälle. Nur in zwei kleinen Dörfern im Norden des Landes muss die Abstimmung in den kommenden Tagen nachgeholt werden. In der Ortschaft Passos boykottierten Bewohner auf Grund eines Streits mit ihrem Bürgermeister die Stimmabgabe. In Pinhão hatten Unbekannte nach Angaben der Behörden Wahlunterlagen gestohlen. (tso/dpa)

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