zum Hauptinhalt
Der Hauptangeklagte Jian G. am Tag des Prozessbeginns im Gerichtssaal.

© dpa/Sebastian Kahnert

„Bin unschuldig“: Maximilian Krahs Ex-Mitarbeiter sagt erstmals in Spionage-Prozess aus

Jian G. ergreift bei der Verhandlung in Dresden erstmals das Wort, um die Spionage für China zu bestreiten. Sein Anwalt spricht von einem „geheimen Urkundenprozess“ und fordert einen Freispruch.

Stand:

Im Prozess wegen Agententätigkeit für einen chinesischen Geheimdienst hat der ehemalige Mitarbeiter des AfD-Bundestagsabgeordneten Maximilian Krah die Vorwürfe in seinem letzten Wort zurückgewiesen. „Ich habe nicht für einen chinesischen Geheimdienst gearbeitet und bin unschuldig“, sagte der Hauptangeklagte Jian G. beim vorletzten Verhandlungstermin am Oberlandesgericht Dresden.

Er sei 2001 zum Studium nach Dresden gekommen und habe in Deutschland Karriere machen wollen. Zuvor hatte sich G. in dem Prozess nicht geäußert.

Sein Anwalt, Hansjörg Elbs, forderte einen Freispruch mangels hinreichender Beweise. Er kritisierte die Verhandlung als „geheimen Urkundenprozess“. Sie erfolgte in Teilen unter Ausschluss der Öffentlichkeit, weil Beweismittel der Geheimhaltung unterlagen.

Jian G. soll Dokumente an China weitergegeben haben

Der Generalbundesanwalt wirft dem Deutschen G. vor, als Assistent in Krahs damaligem Abgeordnetenbüro im Europäischen Parlament von 2019 bis 2024 Informationen gesammelt und teilweise vertrauliche Dokumente an chinesische Stellen weitergereicht haben.

Außerdem habe er persönliche Informationen über AfD-Führungspersonal zusammengetragen sowie chinesische Dissidenten ausgespäht. Bereits ab 2002 soll er Mitarbeiter eines chinesischen Geheimdienstes gewesen sein. Am vergangenen Dienstag hatte der Generalbundesanwalt eine Haftstrafe von siebeneinhalb Jahren gefordert. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })