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Politik: Birnbaum ist ausgezeichnet

Beginnen wir mit Robert Lembke, der ja auch mal ein Journalist war. Diesen Lembke also zitierte Parlamentspräsident Norbert Lammert mit dem Satz: Zur einen Hälfte schrieben Journalisten über Dinge, von denen sie nix verstehen, zur anderen nicht über die, die sie genau kennen.

Beginnen wir mit Robert Lembke, der ja auch mal ein Journalist war. Diesen Lembke also zitierte Parlamentspräsident Norbert Lammert mit dem Satz: Zur einen Hälfte schrieben Journalisten über Dinge, von denen sie nix verstehen, zur anderen nicht über die, die sie genau kennen. „Danach wäre Robert Birnbaum der falsche Preisträger beim Medienpreis des Bundestages“, sagte der Präsident am Dienstag fröhlich bei der Verleihung. Jawohl, denn Birnbaum, unser „bib“, Reporter im Parlamentsbüro, schreibt über Dinge, die er kennt, und dann herausragend. Den Preis hat er für einen Essay über Untersuchungsausschüsse erhalten. Wie er dem Leser nebenbei mit Dante und mit Kafka kommt, das ist, wie es im besten Fall ist: unterhaltsam, lehrreich, hintersinnig. So ist „bib“ allemal.

„Edelfedern ohne Bodenhaftung sind ihm ein Greuel“, sagte Laudator und Jury-Vorsitzender Peter Frey vom ZDF. Einige Auszüge noch, die alle, die „bib“ kennen, unterschreiben können: Kein Richter sei er. Und keiner, der die Menschen verachte. Einer, der die Politik bei aller Kritik im Grundton der Sympathie begleite. Ja, „bib“ ist einer, der die Berichterstattung übers Parlament und die Menschen darin zu seiner kleinen Liebe erklärt. Einer mit Mut zu sich selbst, auch zu Pudelmützen und ungewöhnlichen Schlipsen, wie der Chefjuror zu erwähnen nicht vergaß. Unser „bib“ kommt den Menschen nahe, ohne ihnen zu nahe zu treten, hält Distanz, aber freundlich. Das ist aller Ehren wert. Lesen Sie seinen preisgekrönten Artikel vom 6. März 2005. cas

www.tagesspiegel.de/birnbaum

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