Politik: Bis alle Toten identifiziert sind, können Monate vergehen
Berlin Es kann noch Monate dauern, bis alle Schicksale der deutschen Flutwellenopfer geklärt sind. In Thailand sind 35 Experten der Identifizierungskommission des Bundeskriminalamts (BKA) mit der Untersuchung von Toten beschäftigt.
Berlin Es kann noch Monate dauern, bis alle Schicksale der deutschen Flutwellenopfer geklärt sind. In Thailand sind 35 Experten der Identifizierungskommission des Bundeskriminalamts (BKA) mit der Untersuchung von Toten beschäftigt. In Sri Lanka arbeiten fünf BKA-Experten. Weitere zwölf Experten sind am Montag nach Thailand abgereist. An den Toten werden besondere Merkmale registriert, etwa Narben, daneben Schmuck und Kleidungstücke. Zudem werden, sofern noch möglich, Fingerabdrücke genommen, der Zustand des Gebisses wird registriert und Gewebe für einen genetischen Fingerabdruck entnommen. Warum dauert es so lange, bis der Name eines Opfers geklärt ist? „Das Material von den Toten muss untersucht und klassifiziert werden“, sagt BKA-Sprecher Dirk Büchner. „Außerdem muss es mit Vergleichsmaterial aus Deutschland zusammengeführt werden.“ Rechtsmediziner können zum Beispiel aus einem ausgefallenen Haar, das man in der Wohnung eines Vermissten gefunden hat, genügend Erbinformation gewinnen, um einen genetischen Fingerabdruck zu machen – aber dieser Test kann bis zu zehn Tage dauern. Auch die in Thailand entnommenen Gewebeproben der Toten werden erst in Deutschland untersucht. In Thailand mussten jetzt 300 Leichen exhumiert werden, weil sie unter falscher Identität begraben worden waren. wez
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