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Bis April 6313 Ausweisungen: Zahl der Abschiebungen aus Deutschland wohl deutlich gestiegen
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum seien die Abschiebungen 2024 um 30 Prozent gestiegen, hat das Innenministerium mitgeteilt. Grund seien Gesetzesverschärfungen, die nun greifen würden.
Stand:
Die Zahl der Abschiebungen aus Deutschland ist zuletzt deutlich gestiegen. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums teilte mit, dass die Abschiebungen 2024 bisher 30 Prozent höher seien als im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Bereits im vergangenen Jahr habe es im Vergleich zu 2022 ein Plus von 25 Prozent gegeben, sagte er am Freitag in Berlin. Beschlossene Gesetzesverschärfungen würden greifen.
Laut Bundesinnenministerium gab es von Januar bis April 2024 insgesamt 6316 Abschiebungen, im Vorjahreszeitraum waren es 4792. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 16.430 Abschiebungen aus Deutschland durchgeführt. 2022 lagen die Zahlen bei 12.945 Abschiebungen für das komplette Jahr.
2023 und 2022 wurden viele Menschen nach Nordmazedonien, Georgien und Österreich abgeschoben. Bei Abschiebungen in EU-Länder, die ebenfalls vordere Plätze einnehmen, geht es in vielen Fällen um Menschen, die wegen eines vorherigen Aufenthalts dort anstatt in Deutschland ihr Asylverfahren durchlaufen müssen.
Bundeskanzler Olaf Scholz hatte am Donnerstag in einer Regierungserklärung angekündigt, er wolle die Abschiebung von Schwerstkriminellen nach Afghanistan und Syrien wieder ermöglichen. Das Innenministerium prüft aktuell Möglichkeiten dafür. Afghanistan und Syrien werden derzeit als zu unsicher eingestuft.
Die Debatte um Abschiebungen auch nach Afghanistan und Syrien war seit dem Wochenende wieder verstärkt geführt worden. Am Freitag hatte ein 25-jähriger Afghane bei einer islamkritischen Kundgebung in Mannheim mehrere Menschen mit einem Messer verletzt, darunter einen 29-jährigen Polizisten, der später an seinen Verletzungen starb. (dpa/Tsp)
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