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Politik: Blitznebel als Akw-Schutz

Atomwirtschaft prüft Terrorabwehr, nennt Gefahr aber übertrieben

Berlin (fo). Die Debatte über eine Gefährdung von Atomkraftwerken durch Terroranschläge ist nach Ansicht des Präsidenten des Atomforums, Gert Maichel, „an den Haaren herbeigezogen“. Selbst die ältesten Kraftwerksanlagen hätten immer noch einen „besseren Grundschutz“ als etwa Chemiewerke, sagte Maichel am Rande der Wintertagung seiner Organisation in Berlin. Zugleich bestätigte er Pläne, Atomkraftwerke durch so genannte Blitzvernebelung vor Angriffen zu schützen. Das habe aber nichts mit der besonderen Gefährdung einzelner Kraftwerke zu tun. Es gehe ausschließlich um die weitere Verminderung des Restrisikos aller Atomkraftwerke. Ein Gutachten soll jetzt klären, ob diese Methode zur Abwehr möglicher Terrorangriffe geeignet ist.

Maichel übte zudem scharfe Kritik an der Entsorgungspolitik des Umweltministers Jürgen Trittin (Grüne). Das sei „ein unerfreuliches Kapitel von ideologisch motiviertem politischen Taktieren“. Trittin favorisiert zur Entsorgung von Kernbrennstoffen nur noch ein Endlager und will durch Änderung des Atomgesetzes ein neues Suchverfahren in Gang setzen. Die Atomindustrie fordert aber, die potenziellen Standorte Schacht Konrad sowie Gorleben weiterzuverfolgen. Maichel erinnerte die rotgrüne Bundesregierung an ihre Zusagen aus dem Jahr 2001. „Die gegenwärtigen Überlegungen des Umweltministers stehen hiermit nicht in Einklang.“

Das Ein-Endlager-Konzept Trittins hatte zuvor schon der Bundesrechnungshof als „unwirtschaftlich und wenig transparent“ kritisiert. Der Umweltminister wehrte sich mit dem Hinweis darauf, dass der Rechnungshof sich nicht in politische Entscheidungen einmischen sollte.

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