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Wegen der starken Zunahme von Regenwald-Rodungen in Brasilien will das Bundesumweltministerium die Förderung von Projekten zum Schutz von Wäldern stoppen.

© Marcelo Sayao/EFE/dpa

Reaktion auf Einfrieren deutscher Fördermittel für Waldschutz: Bolsonaro: "Brasilien braucht das Geld nicht"

Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro hat auf das Einfrieren deutscher Fördermittel für Waldschutz reagiert. Er sagte: "Brasilien braucht das Geld nicht."

Nach deutscher Kritik hat Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro deutsche Fördermittel für Waldschutz- und Biodiversitätsprojekte in seinem Land für verzichtbar erklärt. "Sie können das Geld einsetzen, wie sie es für richtig halten. Brasilien braucht es nicht", sagte Bolsonaro am Sonntag in Brasília in Reaktion auf Äußerungen von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD).

Schulze hatte dem "Tagesspiegel" gesagt, die Politik der brasilianischen Regierung im Amazonas lasse Zweifel aufkommen, "ob eine konsequente Reduzierung der Entwaldungsraten noch verfolgt wird". Erst wenn darüber wieder Klarheit herrsche, könne die finanzielle Förderung von Waldschutzprojekten in Brasilien fortgeführt werden. Dem Bericht zufolge geht es in einem ersten Schritt um einen Beitrag von 35 Millionen Euro zu Projekten.

Unter Bolsonaro hat sich die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes beschleunigt

Unter Brasiliens ultrarechtem Präsidenten Bolsonaro hat sich die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes massiv beschleunigt. Bolsonaro ist Klimaskeptiker und Freund der Agrarindustrie, die neue Flächen für den Anbau von Soja und die Rinderzucht benötigt.

Anfang des Monats hatte Bolsonaro den Chef des Weltraumforschungsinstituts INPE nach einem Streit um das Ausmaß der Zerstörungen im Regenwald gefeuert. Der INPE-Leiter hatte Bolsonaro "Feigheit" vorgeworfen, nachdem dieser öffentlich die Satellitendaten des Instituts in Frage gestellt hatte. Laut INPE wurden im Juli in dem südamerikanischen Staat insgesamt 2254 Quadratkilometer Wald abgeholzt. Im Juli 2018 waren es noch 596,6 Quadratkilometer. Das entspricht einer Zunahme von 278 Prozent. (AFP)

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