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Terror geht weiter: Bomben-Anschläge in Nigeria: Drei Tote und viele Verletzte

Der Terror in Nigeria geht weiter. Diesmal hatten die Extremisten von Boko Haram gezielt Polizeistationen in der Stadt Kano im Visier. Mindestens drei Menschen starben, viele wurden verletzt.

Bei Bombenanschlägen in der nordnigerianischen Stadt Kano sind am Freitagnachmittag mindestens drei Menschen getötet und zahlreiche andere Menschen verletzt worden. Dies berichtete das nigerianische Fernsehen. Der arabische Nachrichtensender Al-Dschasira sprach dagegen von sieben Toten. Die koordinierte Serie von Anschlägen auf das Polizeihauptquartier sowie andere Polizeistationen in der zweitgrößten Stadt Nigerias habe „Panik und Chaos“ ausgelöst, sagte der Leiter des örtlichen Katastrophenschutzes, Abu Gabriel. Die Behörden verhängten noch am frühen Abend eine 24stündige Ausgangssperre über die Millionenstadt.

Die radikalislamische Sekte Boko Haram bekannte sich dem nigerianischen Fernsehen zufolge zu den Anschlägen und bezeichnete sie als „Vergeltungsmaßnahmen“ nach jüngsten Verhaftungen von Mitgliedern der Terror-Organisation. „Es muss sehr viele Opfer gegeben haben, wenn man das Ausmaß des Anschlags gesehen hat“, sagte Bayo Adewumi, ein Augenzeuge der Attacken auf das Polizeihauptquartier. „Ich stehe noch immer unter Schock“, sagte er.

Seit langem leidet Nigeria unter Terroranschlägen der Islamisten, die ihre Basis im überwiegend islamischen Norden des bevölkerungsreichsten Staates in Afrika haben. In den Weihnachtstagen und Anfang Januar waren bei mehreren Bombenanschlägen und Überfällen auf christliche Kirchen im Norden Nigerias Dutzende von Menschen getötet und viele andere verletzt worden. Nigerias Präsident Goodluck Jonathan hatte vorübergehend den Ausnahmezustand über vier Regionen verhängt und die Grenzen zu Nachbarländern schließen lassen.

Vor drei Wochen hatten die Islamisten den Christen im überwiegend moslemischen Norden Nigerias ein Ultimatum gestellt. Sie sollten innerhalb von drei Tagen die Region verlassen. Die Boko Haram lehnt jeden westlichen Lebensstil und das Christentum strikt ab. Mindestens 10 000 Christen waren nach Angaben des Roten Kreuzes aus dem Norden geflohen. (dpa)

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