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Politik: Bomben auf Saddams Bunker

USA und Großbritannien beginnen Krieg / Irakische Militärführer getötet? / Raketen gegen US-Truppen in Kuwait

Mit einem begrenzten Beschuss Bagdads sind die USA und Großbritannien in den Krieg gegen den Irak gezogen. Sie bombardierten am frühen Donnerstagmorgen einen Bunker, in dem der irakische Staatschef Saddam Hussein vermutet wurde. Der angekündigte Großangriff werde in Kürze folgen, erklärte US-Präsident George W. Bush. Nur wenige Stunden später griff der Irak die US-Truppen in Kuwait mit mehreren Raketen an. Mit Beginn des Golfkriegs befindet sich die israelische Luftabwehr in höchster Alarmbereitschaft. Man sei gerüstet, irakische Raketen jederzeit abzufangen, erklärte Brigadegeneral Jair Dori am Donnerstag.

Bush sagte in einer kurzen Fernsehansprache an die Bevölkerung, die militärische Operation zur „Entwaffnung Iraks und zur Befreiung seines Volkes“ habe begonnen. Er fügte hinzu: „Dies wird kein Feldzug halber Maßnahmen, und wir werden keinen anderen Ausgang akzeptieren als den Sieg.“ Der Krieg könnte „länger dauern und schwieriger werden, als einige voraussagen“, erklärte der US-Präsident im Weißen Haus.

Die erste begrenzte Offensive im Morgengrauen, 90 Minuten nach Verstreichen des US-Ultimatums, habe der irakischen Führung gegolten, sagte der britische Verteidigungsminister Geoff Hoon. Das US-Verteidigungsministerium ist nach US-Medienberichten überzeugt, dass bei dem Angriff einige irakische Militärführer getötet worden seien. Wie der Nachrichtensender CNN berichtete, habe das Pentagon dafür einige Hinweise. Die Schläge hatten nach Medienberichten Saddam Hussein gegolten, der sie aber vermutlich überlebte.

Die diplomatische Eiszeit zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten spiegelte sich am Donnerstag auch in der Informationspolitik der US-Regierung wider. Washington hielt es nicht für nötig, den Nato-Bündnispartner Deutschland offiziell über den Beginn der US-Angriffe auf den Irak zu informieren.

Fast zeitgleich mit ihrem Angriff gegen den Irak startete die US-Armee im Süden Afghanistans eine Großoffensive gegen mutmaßliche islamische Extremisten. Kurz nach Tagesanbruch flogen Kampfflugzeuge östlich von Kandahar in der Grenzregion zu Pakistan erste Angriffe, wie das Militärkommando auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Bagram am Donnerstag mitteilte. Ein Zusammenhang zum Irak-Krieg bestehe nicht. An der US-geführten Operation „Tapferer Schlag“ waren auch Soldaten der internationalen Anti-Terror-Koalition beteiligt. Nach den Angaben von Bundesverteidigungsminister Peter Struck (SPD) waren keine Elitesoldaten des deutschen Kommandos Spezialkräfte (KSK) dabei. Tsp

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