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Politik: Bombenanschlag in Köln – 17 Verletzte

Sprengsatz war mit Nägeln gefüllt / Polizei vermutet keine Terroristen als Täter

Von Frank Jansen

Köln/Berlin – Bei der Explosion eines Sprengsatzes im Kölner Stadtteil Mülheim sind Mittwochnachmittag 17 Menschen verletzt worden, vier von ihnen schwer. Bei den Opfern – 14 Männer und drei Frauen – handelt es sich nach Angaben der Polizei um Türken und Deutsche türkischer Herkunft. Die offenbar selbstgebastelte Bombe enthielt viele Nägel und detonierte kurz vor 16 Uhr vor einem Friseurgeschäft in der Keupstraße. Das Ladenlokal und angrenzende Gebäude wurden beschädigt. Die Hintergründe der Tat waren am Abend unklar.

In Sicherheitskreisen wurde die Bombe als typisches „USBV“-Objekt (unkonventionelle Brand- und Sprengvorrichtung) eingestuft. Der Sprengsatz sei mit Zimmermannsnägeln gefüllt gewesen. Nach Informationen des Tagesspiegels schloss das Landeskriminalamt in Düsseldorf am Abend einen professionell-terroristischen Hintergrund zunächst aus. Sicherheitsexperten vermuteten eher eine Auseinandersetzung in einem türkisch-kurdischen Milieu, „die aber auch politisch gefärbt sein kann“.

Vor allem ein Detail gab Sicherheitsexperten Anlass, auf rasche Fortschritte bei der Aufklärung des Verbrechens zu hoffen: Der Sprengsatz wurde offenbar auf einem Fahrrad vor dem Friseurgeschäft deponiert. Die Polizei sucht nun nach Zeugen, die beobachtet haben, wer das Fahrrad abgestellt hat und damit dringend tatverdächtig wäre.

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