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Prozess: Britische Islamisten geben Anschlagspläne auf Londoner Börse zu

Britische Islamisten haben vor Gericht die Planung eines Bombenanschlags auf die Londoner Börse gestanden. Die Ermittler fanden auch Hinweise auf andere Anschlagsziele.

Vier Beschuldigte sagten am Mittwoch vor dem Strafgericht in Woolwich aus, sie hätten 2010 selbst gebaute Bomben in den Toiletten der Börse verstecken wollen. Die Ermittler stießen auf Parallelen zum Terrornetzwerk Al Qaida und fanden Hinweise auf weitere mögliche Anschlagsziele, darunter Londons Bürgermeister.

Die Männer zwischen 20 und 30 Jahren wollten nach Angaben der Staatsanwaltschaft mehrere Briefbomben verschicken. Fünf weitere Männer gestanden, Verbindungen zu den vier Islamisten gehabt zu haben. Demnach nahmen sie an verschiedenen Treffen der Gruppe in Cardiff und Newport teil. Ein Mann räumte ein, zu terroristischen Zwecken zwei Exemplare des Al-Kaida-Magazins „Inspire“ besessen zu haben, worin sich eine Anleitung zum Bau von Bomben befand.

In der Wohnung eines der Angeklagten fand die Polizei eine handgeschriebene Liste mit möglichen weiteren Anschlagszielen, darunter der Bürgermeister von London, zwei Rabbiner und die US-Botschaft. Die Polizei beobachtete zwei der Angeklagten im November 2010 als sie offenbar unter anderem den Big Ben, die Westminster Abbey und das Parlament ausspionierten. Auch sollen die Männer über eine Reise in ein Ausbildungslager in Kaschmir gesprochen haben. Schließlich wurde die Gruppe von verdeckten Ermittlern gesprengt. Die Staatsanwaltschaft zog eine Parallele zum Terrornetzwerk Al-Kaida. Die Angeklagten seien durch das Netzwerk und deren Anführer im Jemen, Anwar al-Aulaqi, inspiriert worden; al-Aulaqi war im September mutmaßlich bei einem US-Drohnenangriff getötet worden.

"Ihr Ziel war es, Terror, wirtschaftlichen Schaden und Zerstörung anzurichten“, sagte Andrew Egis von der Staatsanwaltschaft. Zwar hätten die Männer nicht geplant, jemanden zu verletzen, aber durch ihre Methode hätten auch Menschen getötet oder verstümmelt werden können. Die Angeklagten hatten zunächst alle Vorwürfe bestritten, zeigten sich zuletzt aber geständig. Die Urteile sollen in der kommenden Woche gesprochen werden. (AFP)

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