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Politik: Britische Konservative vor Generationswechsel

London - Die britischen Konservativen steuern auf einen Generationswechsel zu, der einen Schlussstrich unter die Richtungskämpfe setzen könnte, die ihre Partei seit dem Sturz Margaret Thatchers 1992 schwächen. Bei der Wahl des neuen Parteichefs schied im ersten Wahlgang mit dem früheren Schatzkanzler Kenneth Clarke der letzte Politstar der Thatcher- Ära aus, der im Rennen um die Parteispitze noch mal mitmischen wollte.

London - Die britischen Konservativen steuern auf einen Generationswechsel zu, der einen Schlussstrich unter die Richtungskämpfe setzen könnte, die ihre Partei seit dem Sturz Margaret Thatchers 1992 schwächen. Bei der Wahl des neuen Parteichefs schied im ersten Wahlgang mit dem früheren Schatzkanzler Kenneth Clarke der letzte Politstar der Thatcher- Ära aus, der im Rennen um die Parteispitze noch mal mitmischen wollte. Dagegen unterstrich der Kandidat der Jugend, der 39-jährige David Cameron, mit seinem starken Abschneiden seine Position als Überraschungsfavorit. Clarkes Anhänger dürften am Donnerstag mehrheitlich für ihn stimmen.

Die Wahl ist spannender und langwieriger als eine Papstwahl – und unterhält die Briten seit Wochen mit taktischen Finessen und strategischen Allianzen. Die Fraktion wählt zwei Spitzenkandidaten, über die bis 6. Dezember die Parteiführung entscheidet. Laut Umfragen würde Cameron bei dieser Stichwahl vor dem älteren und als langweiliger geltenden Davis liegen.

Cameron erhielt nur sechs Stimmen weniger als der bisherige Favorit, der 56-jährige David Davis. Damit zeigte er, dass er nicht nur beim Fußvolk populär ist, sondern mit selbstsicherem Auftreten und Modernisierungspolitik auch Parlamentskollegen überzeugt. Davis muss sogar fürchten, dass Tories vom rechten Flügel zum dritten Bewerber wechseln, dem 43- jährigen Liam Fox. Fox ist Europaskeptiker und für ein stärkeres sozialpolitisches Profil der Tories.

Matthias Thibaut

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