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RAF: Buback-Sohn lenkt Verdacht auf Verena Becker

Auch 30 Jahre nach dem Mord an Siegfried Buback ist völlig unklar, wer die tödlichen Schüsse auf den früheren Generalbundesanwalt abgegeben hat. Laut Michael Buback deutet inzwischen vieles auf eine Frau hin.

München - Im Fall des 30 Jahre zurückliegenden Mordes an Generalbundesanwalt Siegfried Buback deutet nach Ansicht seines Sohns Michael vieles auf eine Frau als Täter hin. Darauf ließen Zeugenaussagen von damals schließen, die allerdings nicht weiterverfolgt wurden, schreibt Buback in einem Gastbeitrag für die "Süddeutsche Zeitung". Er forderte die Bundesanwaltschaft auf, hier für "zufriedenstellende und nachvollziehbare Antworten" zu sorgen. "Wenn ich sie nicht erhalte, dann könnte es sein, dass für mich eine Welt zusammenbricht", betonte Buback.

Die Bundesanwaltschaft hatte Ende April neue Ermittlungen im dem Mordfall aufgenommen. Die Behörde leitete ein Ermittlungsverfahren gegen den früheren RAF-Terroristen Stefan Wisniewski ein. Es bestehe "der Anfangsverdacht, dass Wisniewski möglicherweise die tödlichen Schüsse auf Buback und seine zwei Begleiter abgegeben hat", hieß es.

Spuren nicht nachgegangen

Buback schreibt nun unter Berufung auf alte Zeugenaussagen, dass die Person auf dem Sozius des Motorrades, von der die tödlichen Schüsse stammten, "klein und zierlich" gewesen sein soll. Diese Darstellung eines Zeugen habe die Ermittler aber damals nicht weiter interessiert.

Mit Bubacks Vermutungen gerät Verena Becker in Verdacht, bei der nach einer Schießerei am 3. Mai 1977 in Singen auch die Tatwaffe gefunden wurde, mit der Buback erschossen worden war. Becker war 1977 zu lebenslanger Haft verurteilt und 1989 vom damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker begnadigt worden. Sie wurde allerdings nie wegen einer Beteiligung am Buback-Mord verurteilt. (tso/ddp)

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