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Der kanadische Premier Justin Trudeau.

© Chris Wattie/REUTERS

Kanada: Chefsekretär verteidigt Trudeau in Korruptions-Affäre

Kanadas Regierungschef gerät wegen einer Korruptions- und Schmiergeldaffäre in die politische Krise. Ein Vertrauter verteidigt nun Trudeau.

In der Korruptions- und Schmiergeldaffäre um mutmaßlich unterdrückte Ermittlungen gegen eine Ingenieurfirma hat ein langjähriger Freund von Justin Trudeau den kanadischen Premierminister verteidigt. „Ich bin komplett überzeugt, dass hier außer normalen Regierungsvorgängen nichts passiert ist“, sagte der frühere Chefsekretär und Berater Gerald Butts, der im Februar zurückgetreten war, dem kanadischen Rundfunk CBC zufolge am Mittwoch vor einem Justizausschuss des Parlaments in Ottawa.

Chefsekretär und Berater Gerald Butts.
Chefsekretär und Berater Gerald Butts.

© Patrick Doyle/REUTERS

Hintergrund sind Vorwürfe, dass Ermittlungen der früheren Justizministerin Jody Wilson-Raybould gegen die Ingenieurfirma SNC-Lavalin wegen Korruption und Schmiergeldzahlungen unterdrückt worden sein sollen. Butts bestritt das. Es habe nie die Absicht gegeben, die frühere Justizministerin gegen ihren Willen umstimmen zu wollen.

Dem Unternehmen SNC-Lavalin mit Sitz in Montreal wird vorgeworfen, zwischen 2001 und 2011 Schmiergeld in Höhe von umgerechnet 31 Millionen Euro an die Familie des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi gezahlt zu haben. Im Fall eines Schuldspruchs dürfte der Ingenieurs- und Bauriese mit weltweit 50.000 Mitarbeitern über zehn Jahre bei keinen öffentlichen Projekten etwa in den Bereichen Bergbau, Transport und Infrastruktur mehr mitbieten.

Premierminister Trudeau hat jegliches Fehlverhalten in der Sache abgestritten. Trotzdem hat die Affäre den einst gefeierten Regierungschef rund sieben Monate vor den Wahlen in Kanada in seine bislang größte politische Krise gestürzt.

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