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Kupfermine: Chilenische Gewerkschaft bleibt hart

Zwei Wochen nach Streikbeginn bleiben in der weltgrößten Kupfermine in Chile die Fronten zwischen den Tarifparteien verhärtet. Die Arbeiter der Mine lehnten am Sonntagabend ein Angebot der Betreiber der Escondida-Mine ab.

Antofagasta/London - Das britisch-australische Konsortium BHP Billiton hatte nach eigenen Angaben zuletzt eine Gehaltsaufstockung von vier Prozent sowie eine Einmalzahlung pro Kopf von fast 30.000 Dollar, umgerechnet rund 23.200 Euro, angeboten. Die Gewerkschaft verlangt allerdings eine Gehaltserhöhung von zehn Prozent.

Beide Seiten hatten neue Verhandlungen aufgenommen, nachdem sich die chilenische Präsidentin Michelle Bachelet am Freitag eingeschaltet hatte. Zuvor hatte BHP die Produktion in der Mine komplett eingestellt, weil Gewerkschafter alle Zugangsstraßen zu der Mine blockierten, um Streikbrecher von der Arbeit abzuhalten. Inzwischen wurde die Produktion wieder aufgenommen, allerdings wie schon vor dem Produktionsstopp auf deutlich verringertem Niveau. BHP teilte in London mit, Escondida liefere derzeit 40 bis 60 Prozent ihres normalen Produktionsvolumens.

Rund 2000 Arbeiter im Streik

An dem Streik in der Atacama-Wüste nahmen alle gewerkschaftlich organisierten Arbeiter der Mine teil. Die etwas mehr als 2000 Arbeiter stellen mehr als 90 Prozent der Escondida-Beschäftigten. Sie begründen ihre Forderungen damit, dass sie an den enormen Gewinnen der Mine angemessen beteiligt werden wollen.

Der Kupferpreis befindet sich seit drei Jahren im Höhenflug. Die Escondida-Mine liefert zu normalen Zeiten rund acht Prozent der weltweiten Kupferproduktion von 1,3 Millionen Tonnen jährlich. Zu den Hauptabnehmern des Kupfers aus Escondida gehört Deutschland. Das leitende Metall wird in der Automobil- und Elektroindustrie vielfach verwendet. (tso/AFP)

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