Politik: Chiles Militär bekennt sich zu Verbrechen
Montevideo – Das chilenische Militär hat erstmals die Verantwortung für Menschenrechtsverbrechen während der Gewaltherrschaft Augusto Pinochets (1973 bis 1990) übernommen. Die Übernahme der Verantwortung für die moralisch verwerflichen und strafbaren Taten sei eine schwere aber unumkehrbare Entscheidung, hieß es in einer Erklärung von Heereschef Juan Emilio Cheyre, die die Zeitung „La Tercera“ am Freitag veröffentlichte.
Montevideo – Das chilenische Militär hat erstmals die Verantwortung für Menschenrechtsverbrechen während der Gewaltherrschaft Augusto Pinochets (1973 bis 1990) übernommen. Die Übernahme der Verantwortung für die moralisch verwerflichen und strafbaren Taten sei eine schwere aber unumkehrbare Entscheidung, hieß es in einer Erklärung von Heereschef Juan Emilio Cheyre, die die Zeitung „La Tercera“ am Freitag veröffentlichte. Zwar habe es in den 60er und 70er Jahren eine Stimmung gegeben, in der politisch Andersdenkenden als Feinde wahrgenommen wurden, die es zu vernichten galt. Dies entschuldige jedoch nicht die Menschenrechtsverletzungen. Cheyre kam der Veröffentlichung eines Regierungsberichts zuvor, in dem den Autoren zufolge mehr als 30 000 Übergriffe der Streitkräfte dokumentiert werden. Der Vorsitzende der Angehörigen Verschwundener, Lorena Pizarro, forderte Cheyre auf, die Verantwortlichen der Justiz zu überstellen. Präsident Ricardo Lagos lobte: „Mit diesem historischen Schritt festigt das Heer seine Integration ins demokratische Chile.“
Sandra Weiß