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In China verurteilt: Michael Spavor (Archivbild von 2014)

© Reuters/Kim Kyung-Hoon

Vorwurf der Spionage: Chinesisches Gericht verurteilt Kanadier zu elf Jahren Haft

Die Beziehungen zwischen Kanada und China sind auf einem Tiefpunkt. Der kanadische Geschäftsmann Spavor wird in China der Spionage schuldig gesprochen.

Vor dem Hintergrund diplomatischer Spannungen ist in China ein kanadischer Geschäftsmann zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Ein Gericht in der nordostchinesischen Stadt Dandong sprach Michael Spavor am Mittwoch der Spionage und Beschaffung von Staatsgeheimnissen schuldig.

Spavor wurde im Dezember 2018 genau wie sein Landsmann Michael Kovrig in China in Gewahrsam genommen, kurz nachdem in Kanada die Finanzchefin des chinesischen Telekom-Riesen Huawei, Meng Wanzhou, festgenommen worden war. Peking wird deshalb „Geiseldiplomatie“ vorgeworfen.

Der Tochter des Huawei-Gründers Ren Zhengfei wird in den USA Bankbetrug im Zusammenhang mit Verstößen gegen Sanktionen gegen den Iran vorgeworfen. In Kanada befindet sich ein Verfahren in der Endphase, in dem über die Auslieferung der Geschäftsfrau an die USA entschieden wird. 

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Auch der ehemalige Diplomat Kovrig muss sich in China wegen Spionagevorwürfen vor Gericht verantworten. Gegen ihn wurde jedoch noch kein Urteil verhängt. Seit der Festnahme von Meng Wanzhou sind die Beziehungen zwischen Peking und Ottawa angespannt. In der Folge wurden in China mindestens drei kanadische Drogenschmuggler zum Tode verurteilt. 

Erst am Dienstag hatte ein Berufungsgericht das Todesurteil gegen den kanadischen Drogenschmuggler Robert Lloyd Schellenberg bestätigt. Zunächst hatte Schellenberg eine langjährige Haftstrafe erhalten. Kurz nach der Festnahme von Meng Wanzhou war das Urteil jedoch in eine Todesstrafe abgeändert worden. China hat Zusammenhänge zwischen den Verfahren gegen die Kanadier und der Festnahme von Meng Wanzhou zurückgewiesen. (dpa)

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