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Das Statistische Bundesamt legte Zahlen zu den Berufspendlern vor.

© Jürgen Mahnke/dpa

Debatte über Klimapaket: Fast sieben Millionen pendeln mehr als 20 Kilometer

Die Koalition plant im Klimapaket, die Pendlerpauschale ab dem 21. Kilometer an auf 35 Cent zu erhöhen. Davon würden mehrere Millionen profitieren.

Von der geplanten höheren Kilometerpauschale für Langstreckenpendler würden voraussichtlich mehrere Millionen Steuerzahler profitieren. Im Jahr 2015 haben rund 6,7 Millionen Bürger bei ihrer Steuererklärung Arbeitswege von mehr als 20 Kilometern angegeben, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden berichtete. 86 Prozent legten mindestens eine Teilstrecke mit dem Auto zurück.

Die tatsächliche Personenzahl dürfte höher liegen, da zusammen veranlagte Ehepaare und Lebenspartnerschaften nur als ein Steuerfall registriert werden. Jüngere Zahlen liegen nicht vor, da laut Bundesamt für verlässliche Ergebnisse zunächst die langen Fristen zur Steuerveranlagung abgewartet werden müssen.

Die Bundesregierung plant in ihrem „Klimapaket“, die Pendlerpauschale ab dem 21. Kilometer von 2021 an von 30 auf 35 Cent pro Kilometer zu erhöhen, befristet bis Ende 2026. Diesen Betrag darf man pro Arbeitstag von den zu versteuernden Einkünften abziehen, es zählt die einfache Entfernung.

Im Jahr 2015 meldeten die Steuerpflichtigen zusammen 26,8 Milliarden Kilometer oberhalb der 20-Kilometergrenze an, wie das Bundesamt berichtete. Könnte hier jeweils fünf Cent mehr abgesetzt werden, sänken die zu versteuernden Einkünfte um 1,34 Milliarden Euro.

Das Klimaschutzprogramm, das eigentlich bereits verabschiedet sein sollte, listet auf 180 Seiten Maßnahmen in den Bereichen Energie, Wärme, Verkehr und Industrie auf, mit denen die Klimaziele bis 2030 erreicht werden sollen.

In Teilen der Wissenschaft stoßen Subventionen wie die Pendlerpauschale auf Skepsis. So fordert der Präsident des Kieler IfW, Gabriel Felbermayr, die Lenkungswirkung der CO2-Bepreisung nicht durch Ausgleichsmaßnahmen zu verwässern: Bei den CO2-Preisen muss es seiner Ansicht nach "Kostenwahrheit" geben. Verlierer würden dann zwangsläufig etwa Pendler in ländlichen Räumen sein. (dpa, Reuters)

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