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Sören Pellmann hier im März bei einer Rede im Bundestag hat Zahlen zur Lohnschere zwischen Ost und West abgefragt.

© imago/Future Image/IMAGO/Frederic Kern

„Der Osten hat die Niedriglöhne satt“: Lohnlücke zwischen Ost und West schwindet kaum

Dass Löhne und Gehälter in Ostdeutschland niedriger sind als im Westen, ist seit Jahren Grund für Frust. Die Kluft bleibt groß – und seit zehn Jahren über 800 Euro.

Die Einkommensunterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland bleiben auch mehr als 33 Jahre nach der Vereinigung groß. Im vergangenen Jahr verdienten Vollzeitbeschäftigte in Ostdeutschland nach Angaben des Statistischen Bundesamts durchschnittlich 824 Euro brutto pro Monat weniger als Kollegen im Westen. Ein Jahr zuvor war die Differenz 842 Euro. Die neuesten Zahlen hat der Chef der Linken-Bundestagsgruppe, Sören Pellmann, beim Statistikamt abgefragt.

Demnach lag der Bruttomonatsverdienst ohne Sonderzahlungen bundesweit im Jahr 2023 durchschnittlich bei 4468 Euro. Im „früheren Bundesgebiet“ waren es 4578 Euro, in den „neuen Ländern“ 3754 Euro. Den besten Durchschnittswert erreichte Hamburg mit 4970 Euro. Schlusslicht war Sachsen-Anhalt mit 3688 Euro. Damit lägen Ostgehälter durchschnittlich bei 82 Prozent der Werte im Westen, erklärte Pellmann. In den letzten zehn Jahren habe die Lohnschere zwischen den neuen und alten Bundesländern stabil bei über 800 Euro gelegen.

„Im Sinne des Grundgesetzes fordert Die Linke seit über drei Jahrzehnten gleichwertige Lebensverhältnisse in Ost und West“, sagte der Leipziger Bundestagsabgeordnete. „Die Realität sieht weiterhin anders aus.“ Die „Niedriglohn-Orgie“ in den neuen Bundesländern führe in die Altersarmut. „Der Osten hat die Niedriglöhne satt“, meinte Pellmann. „Gewerkschaftliche Organisation und das robuste Einfordern von ArbeitnehmerInnen-Rechten können den Weg zur oftmals versprochenen, aber längst noch nicht erreichten (Lohn-)Einheit weisen.“ (dpa)

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