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Politik: Die IRA schürt den Argwohn (Kommentar)

Die Irisch-Republikanische Armee hat es in den letzten fünf Jahren nie übers Herz gebracht, einen endgültigen Verzicht auf Gewalt auszusprechen - geschweige denn, Bedauern über ihr vergangenes Tun auszudrücken. Es ist daher nicht aus der Luft gegriffen, wenn die Abrüstung der Paramilitärs als Faustpfand für friedliche Absichten verlangt wird.

Die Irisch-Republikanische Armee hat es in den letzten fünf Jahren nie übers Herz gebracht, einen endgültigen Verzicht auf Gewalt auszusprechen - geschweige denn, Bedauern über ihr vergangenes Tun auszudrücken. Es ist daher nicht aus der Luft gegriffen, wenn die Abrüstung der Paramilitärs als Faustpfand für friedliche Absichten verlangt wird. Bisher wurde dieses dornige Thema immer wieder vertagt. Jetzt steht Nordirland vor der absurden Situation, dass eine Gruppe dubioser Militaristen über das Schicksal des demokratischen Neubeginns entscheidet. Die britische Regierung hat zu Recht eingegriffen und die Suspendierung des mühselig aufgebauten Institutionengefüges eingeleitet. Chefminister David Trimble hatte sich im Dezember weit aus dem Fenster gehängt, als er die Regierung mit der Sinn-Fein-Partei bildete. Trimble hegte die begründete Erwartung, die Entwaffnung werde gleich danach beginnen. Als das ausblieb, verlor er den Boden unter den Füßen. Trimbles Rücktritt würde die Regierung zerschlagen. Da ist es besser, das noch intakte Gefüge einzufrieren. Der IRA wird der Offenbarungseid nicht erspart bleiben. Gemäßigte Nationalisten in beiden Teilen der Insel wollen es ebenso wissen wie die Unionisten: Wird die IRA je abrüsten? Erst wenn diese Frage unzweideutig positiv beantwortet ist, dürfen Demokraten Konzessionen machen, um dem vielversprechenden Neubeginn in Nordirland eine neue Chance zu geben. Weigert sich die IRA weiter störrisch, dann wächst der Argwohn über ihre Absichten zu Recht.

ali

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