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Politik: Die Mehrheit der Bevölkerung verwehrt Milosevic die Unterstützung - aber das Vertrauen in die Opposition ist ebenfalls gering

Die Mehrheit der Serben hat sich bei einer Meinungsumfrage für den Rücktritt des jugoslawischen Präsidenten Milosevic ausgesprochen. Wie die Belgrader Nachrichtenagentur Beta am Donnerstag meldete, hat die Befragung durch eine Wochenzeitung ergeben, dass 57 Prozent ein Ende des Milosevic-Regimes befürworten.

Die Mehrheit der Serben hat sich bei einer Meinungsumfrage für den Rücktritt des jugoslawischen Präsidenten Milosevic ausgesprochen. Wie die Belgrader Nachrichtenagentur Beta am Donnerstag meldete, hat die Befragung durch eine Wochenzeitung ergeben, dass 57 Prozent ein Ende des Milosevic-Regimes befürworten. 31 Prozent sprachen sich für ein Verbleiben von Milosevic im Amt aus, zwölf Prozent waren unschlüssig. Die südserbische Krisenprovinz Kosovo war von der Umfrage ausgeschlossen.

Obwohl sich die Mehrheit der Serben gegen Milosevic ausspricht, ist das Vertrauen in die zerstrittene Opposition gering. 68 Prozent der Befragten sagten, keiner der führenden Oppositionspolitiker sei in der Lage, das Land aus der Krise zu führen. Keiner der Oppositionsführer wird von mehr als fünf Prozent unterstützt. Vorgezogene Wahlen verlangten 34,3 Prozent der Befragten, 28 Prozent waren dagegen. 22 Prozent sprachen sich für Wahlen zu einem späteren Zeitpunkt aus. 56 Prozent der Befragten lehnten es ab, dass internationale Beobachter zu der Abstimmung eingeladen werden.

Die Rolle der serbisch-orthodoxen Kirche, die sich nach Ende des Kosovo-Kriegs den Positionen der Opposition angenähert hat, beurteilen 42,4 Prozent der Befragten negativ. 33,5 Prozent dagegen finden sie positiv.

Kosovo-Albaner hielten auch am Freitag die Zufahrtswege zu der Stadt Orahovac versperrt. Ein Sprecher der niederländischen KFOR-Einheiten teilte mit, die Gespräche mit den Albanern über eine Aufhebung der Blockade in der Stadt im deutschen Sektor würden im Laufe des Tages fortgesetzt. Es werde aber kein Durchbruch erwartet. Die Albaner hatten am Montag alle Zufahrtsstraßen südlich der Provinzhauptstadt Pristina verwehrt. Sie wehren sich dagegen, dass russische Soldaten wie vorgesehen niederländische Einheiten ablösen sollen. Die Albaner befürchten zudem, dass die russischen Soldaten nicht entschlossen gegen mutmaßliche serbische Kriegsverbrecher vorgehen. Russland gilt als traditioneller Verbündeter Jugoslawiens. Unterdessen stellte die KFOR klar, dass die Identität der Opfer eines Massengrabes nahe Ugljare nicht geklärt ist. Auch gebe es noch keine Hinweise auf ein Massaker.

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