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Mindestlohndebatte: DIHK: Lohnmodelle gefährden Arbeistplätze

Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Martin Wansleben, warnt vor der Einführung eines Mindestlohnes in allen Branchen.

Berlin - "Ich befürchte, dass diese Aktion nichts bringt, sondern im Gegenteil langfristig Arbeitsplätze kostet", sagte Wansleben im Deutschlandradio Kultur. Ein Mindestlohn könne dazu führen, dass einzelne Märkte schrumpften. Zudem bedeute ein Mindestlohn auch einen Mindestverkaufspreis, den die Kunden zu zahlen gezwungen würden.

Auch die von der Union favorisierten Kombilöhne lehnte Wansleben ab. "Das ist ein Teufelskreis. Die Zuschüsse sind ein Aufruf an Unternehmer und Arbeitnehmer, die offiziellen Löhne runterzufahren und die Lohnersatzleistungen einzustreichen", warnte Wansleben. Außerdem gebe es bereits etwa eine Million Menschen, die zum Arbeitslosengeld II hinzuverdienten.

Wansleben: Senkung des Beitrags bezahlbar

Wansleben schloss sich Forderungen an, die erwarteten Überschüsse der Bundesagentur für Arbeit von rund neun Milliarden Euro für die Senkung der Lohnnebenkosten zu verwenden. Da die Bundesagentur mit einem guten Stück finanzieller Reserve in das Jahr hineingehe, sei absehbar, dass eine Senkung des Beitrags bezahlbar sei.

Zwischen Union und Gewerkschaften ist nun der Streit um die flächendeckende Einführung von Mindestlöhnen in Deutschland entbrannt: Während der Deutsche Gewerkschaftsbund(DGB) seine Forderung nach einem bundesweiten, gesetzlichen Minimallohn von 7,50 Euro pro Stunde bekräftigte, lehnte die CDU dies rundheraus ab.

Pofalla: Mindestlohn ohne CDU

"Für meine Partei sage ich klar und deutlich: Einen flächendeckenden Mindestlohn wird es mit der CDU nicht geben", erklärte Generalsekretär Ronald Pofalla in Berlin. Auf Distanz zu einem gesetzlichen Mindestlohn ging auch SPD-Chef Kurt Beck. Links-Parteichef Gregor Gysi warf der SPD deswegen vor, sie falle den Gewerkschaften in den Rücken. (tso/ddp)

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