zum Hauptinhalt

Anschlag: Drei Deutsche im Kosovo festgenommen

EU und Kosovo streiten zurzeit über die europäische Mission in der ehemaligen serbischen Provinz. Vor einer Woche wurde ein Anschlag auf das EU-Büro verübt - nun sitzen drei Deutsche in Haft.

Drei Deutsche sind im Kosovo festgenommen worden, weil sie in einen Bombenanschlag auf das Büro des dortigen EU-Sondergesandten verwickelt sein sollen. Die Verdächtigen seien am Mittwoch gestellt worden, teilte die Polizei in Pristina am Donnerstag mit. Nähere Angaben zur Identität der Festgenommenen machte sie zunächst nicht. Die Polizei hatte nach eigenen Angaben "intensiv ermittelt", nachdem am vergangenen Freitag ein Sprengsatz gegen das Hauptquartier des EU-Gesandten Peter Feith geworfen worden war. Bei dem Anschlag wurde niemand verletzt, Fenster gingen jedoch zu Bruch.
  
Die Europäische Union und das Kosovo streiten derzeit über die EU-Polizei- und Justizmission im Kosovo (Eulex). Die Führung in Pristina lehnt eine Einigung zwischen der EU und Serbien über den Status der Mission ab. Demnach soll die Eulex einen "neutralen Status" haben, so dass ihre Präsenz im Kosovo in keiner Weise eine Anerkennung der Unabhängigkeit der ehemaligen serbischen Provinz impliziert. Eine Einigung mit Belgrad ist die Voraussetzung dafür, dass die EU-Mission im Dezember von der Uno die Verantwortung im Kosovo übernehmen kann. Das Kosovo hatte sich im Februar für unabhängig erklärt. Bislang haben 52 Länder, darunter die USA und die meisten der 27 EU-Mitgliedstaaten, die Unabhängigkeit des Kosovos anerkannt. (mpr/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false